Die Haltung von Kaninchen ist recht unkompliziert und beinhaltet wenige, selbsterklärende Regeln. Trotzdem werden hier viele Fehler gemacht.
Während die einen meinen, dass handelsüblichen Käfige und Ställe ausreichend groß seien, sind andere der Auffassung, unter mindestens 2–4 m² pro Tier geht nichts.
Seit einiger Zeit, und das wissen wohl nur wenige bisher, gibt es eine gesetzliche Festlegung für die Mindestgröße von Gehegen für Kaninchen.
So sollen jedem Tier mindestens 6000 cm² zur Verfügung stehen, was einer Größe von 1,20 m x 0,60 m oder 0,80 m x 0,75 m pro Tier! entspricht.
Nach neuem TVT, der ab September 2019 gilt, sollte die Mindestgröße des Geheges für ein Paar sogar 6qm betragen…
Da Kaninchen Gruppentiere sind und nicht allein gehalten werden sollen, muss die Grundfläche (Breite x Tiefe) für zwei Tiere selbstverständlich doppelt so groß sein. Eine 2. Ebene und Auslauf gehören nicht! zur Grundfläche und vergrößern diese auch nicht. Ein Auslauf steigert nicht nur die Lebensqualität der Tiere, sondern muss an jedes Tier und Gehegegröße angepasst werden.
Somit fallen die meisten handelsüblichen Ställe und Käfige für die dauerhafte Haltung weg. Auf gar keinen Fall sollten die Tiere in Ställen aus Kunststoff leben und/ oder Kunststoffhäuschen haben. Diese sind nicht atmungsaktiv und können zur “Falle” werden ( Feuchtigkeit — Gesundheitsgefährdung, Hitze im Sommer).
Ein Selbstbau ist da naheliegend und kann nicht nur den Tieren und der Umgebung angepasst werden, sondern auch noch Spaß machen. Alternativ zum kompletten selbstbau, bietet sich auch ein Umbau eines Garten- oder größeren Kinderspielhäuschens an.
Ein einfacher Weg für zwei Zwerge ist, einen möglichst großen Kaninchenstall mit einem Gehege, einem speziell geschlossenem und sicheren Freigehege, zu verbinden. Hierbei gilt, bei Außenhaltung, natürlich darauf zu achten, dass eine Wiese oder ähnliches tabu ist (überlebt nicht und wird zum nassen Boden). Geeigneter wäre eine Terrasse, oder den Boden mit Terrassenplatten auszulegen, um ein durchgraben von den Zwergen oder gar eines Fraßfeindes zu vermeiden.
Wer sich für eine Voliere entscheidet, kann sich auch gleich überlegen diese für 3–4 Tiere auszurichten. Das hält auch die Option offen eine bereits bestehende Gruppe bei Übernahme nicht trennen zu müssen oder Tiere zu vergesellschaften. Ebenso ist eine Gruppe im Sozialverhalten schöner zu beobachten und die Tiere können sich auch mal aus dem Weg gehen. Und wenn die Zeit für ein Tier aus der Gruppe gekommen ist über die Regenbogenbrücke zu gehen, sind die zurückbleibenden Tiere nicht allein.
In einer Voliere kann ein Handelsüblicher Stall als Schutzhütte bei Sturm dienen und bietet genug platz zum hoppeln. Tipp: Manchmal sind Carports im Angebot. Es bietet ein Grundgerüst für die Voliere und man kann ein paar Euro sparen, als wenn man alle Teile einzeln kauft.
Bei der Innenausstattung kann mit viel Fantasie gearbeitet werden. Draußen ist sogar eine dauerhafte Bepflanzung oder ein Bachlauf möglich. Dies betrifft jedoch sehr ausgefallene und große Gehege. Ein Gehege braucht in jedem Fall mindestens einen Unterschlupf (Haus, Höhle, …) pro Tier, Frischwasser aus Tränken/Näpfen, Heuraufen sowie Futternäpfe.