Wie schön wäre es, vom Lieblingskaninchen
einmal Jungtiere zu bekommen?
Süße, kleine Babys, die dann durch den Stall tapsen…
Alles, was wir brauchen ist einen Rammler für unsere auserwählte Dame, welche den Nachwuchs großziehen kann.
STOPP
So einfach ist es nicht.
Was gibt es süßeres und schöneres als ein paar kleine Langohren aufwachsen zu sehen — so entzückend -?! Also darf unsere Häsin doch gleich Mal einen Kaninchenmann besuchen…
Vorsicht!!!
Wissen Sie woher Ihre Tiere kommen?
Kennen Sie die Verwandtschaftsverhältnisse Ihrer Tiere und können Dispositionen für genetische Krankheiten mit großer Sicherheit ausschließen? Je nach Rasse muss darauf geachtet werden, dass nicht schon durch bestimmte Verpaarungen ein Megakolon, Zwergenwuchs, Hippo- oder Maxfaktor verstärkt auftreten. Auch Zahnfehler sind leider ein häufiges Problem.
Selbst wenn Sie die Tiere von einem Züchter haben, kann es sein, dass die Tiere nicht zur Zucht geeignet sind. Fragen Sie nach und ggf nach Zuchttieren. Dabei werden auch Rassezichttiere von Hobbyzuchttieren unterschieden. Z.b. weil die Farbe nicht für die Rassezucht passt. Besprechen Sie alles Zeitnah und wenn der Entschluss gefasst ist und das Wissen vorhanden, dann benötigen Sie eine “Zucht Häsin”
Es gibt auch noch andere Dinge zu beachten:
Eine Häsin muss für ihren ersten Wurf mindestens 8 Monate, aber nicht älter als etwa ein Jahr sein.
Denn nach etwa einem Jahr ohne Wurf “verknöchert” langsam das Becken, was es weniger elastisch für eine Geburt macht. Es ist etwas vergleichbar mit unserer Schambeinfüge.
Es könnte zu Komplikationen bei der Geburt kommen, die die Häsin durch das Steckenbleiben eines Babys so verletzen kann, dass sie innerlich verblutet.
Der Rammler muss von der Häsin getrennt leben, um sie nach dem Deckakt nicht zu stören. Auch könnte er sie kurz nach der Geburt erneut decken.
Eine Häsin benötigt für sich als auch ihren Nachwuchs ausreichend Platz. Die Häsin sollte sich auch einen Ruhebereich schaffen können.
Auch ein Zwerg kann sechs Jungtiere bekommen, manchmal sogar mehr.
Der Nachwuchs sollte mit ca. 10 Wochen von der Mutter getrennt werden.
Rammler möglichst früh kastrieren.
Seien Sie sich auch bewusst, dass eine Menge Zeit vergehen kann, bevor Sie ein geeignetes Zuhause für die Jungtiere finden.
Überlegen Sie sich also gut, ob das alles machbar ist. Es kann auch mal sein, dass es länger dauert, bis Jungtiere ausziehen und bis dahin müssen die Jungtiere umsorgt werden.
Sollten Sie und Ihre Familie einen Wurf aufwachsen sehen wollen, fragen Sie doch bei einem Züchter, ob Sie einen Wurf von Beginn an begleiten dürfen.
Und wer allgemein Lust hat zu züchten, kann sich nach ausreichender Information bei einem Kleintierzuchtverein (KTZV) melden und sich an die Zucht herantasten.