Genetik

Für die Zucht soll­te die­ser Punkt nicht außer Acht gelas­sen werden. 

 

Die­se Sei­te befin­det sich im Auf­bau und wird Stück für Stück aktualisiert…

Auch wenn man meint, dass zwei Tie­re der sel­ben Ras­se und des glei­chen Farb­schla­ges das Elter­li­che wie­der­ge­ben, so ist es den­noch mög­lich spal­t­er­bi­ge Tie­re zu erhal­ten. Dazu kommt, dass es spal­t­er­bi­ge Ras­sen / Farb­schlä­ge, wie Siam oder Mar­der, gibt, bei denen noch ande­re Farb­schlä­ge fal­len (z.B. Rus­se oder Weiß RA).

Ich ver­su­che einen Ein­blick der Gen­codes zu schaf­fen und hof­fe es eini­ger­ma­ßen gut rüber zu bringen.

Ich begin­ne mit den fünf Grund­buch­sta­ben ABCDG und befas­se mich nur mit den “deut­schen” Gencodes.

Exkurs/ Hin­weis: inter­na­tio­nal, oder auch in eini­gen ande­ren Län­dern, gel­ten ande­re Buch­sta­ben oder auch Rei­hen­fol­ge. So ist ein A (Ago­u­ti) bei­spiels­wei­se der wild­far­big­keits­fak­tor, wel­cher bei uns das G ist.

Also: ABCDG

Die­se Buch­sta­ben kön­nen in den Farb­schlä­gen Groß für domi­nant oder klein für rezes­siv vor­kom­men.  In die­ser Kom­bi­na­ti­on sind sie domi­nant und zei­gen einen wild­far­bi­gen Farb­schlag — wie die Kanin­chen in der Natur.

 

Jeder Buch­sta­be hat qua­si eine “Auf­ga­be”, bringt also etwas her­vor oder unter­drückt etwas ande­res ( Groß­buch­sta­ben unter­drü­cken manch­mal Farb­aus­prä­gun­gen, die mit klei­nen Buch­sta­ben her­vor­tre­ten, wie z.B. B unter­drückt Farb­schlä­ge mit b, was eine gelb ‑Basis ist und bei Siam, Thü­rin­ger und eben die Far­be gelb selbst auftritt.

A- Farbausprägung/ Voll­far­be a — ist kei­ne Voll­far­be und es gibt noch ein paar Zusatz­buch­sta­ben, die ein wei­ßes Tier nicht gänz­lich weiß erschei­nen las­sen und Schat­tie­run­gen her­vor­ru­fen kön­nen. Das sind Chi für achi (chin­fak­tor), m für am und n für an

B- nicht gelb tritt z.B. bei wild­far­big, schwarz, blau, feh und Havan­na auf  b- gelb (-Töne), tritt bei Thü­rin­ger und gelb auf

C- nicht Havan­na , bei wild­far­big, schwarz oder blau

c — Havan­na, kommt auch bei Feh vor

D — nicht blau d, tritt bei wild, schwarz und Havan­na auf

d- blau , kommt eben­falls bei Feh vor. c und d sind dabei eine “Farb­kom­bi­na­ti­on”

G- wild­far­big­keits Fak­tor , kommt bei meh­re­ren Farb­schlä­gen vor nicht nur bei wild­far­big oder Cas­tor. Z.b. auch bei Gelb, Rot und Perlfeh 

Es gibt jedoch auch noch wei­te­re zusätz­li­che Erb­infor­ma­tio­nen, die als Buch­sta­ben aus­ge­drückt wer­den und u.a. Zeich­nun­gen her­vor­ru­fen. So z.B. j an einem b, wel­ches für Strei­fen sorgt. Die Farb­schlä­ge hier sind Rhön und Japa­ner. Seit weni­gen Jah­ren gibt es aber nicht nur die Kom­bi­na­ti­on bj, son­dern auch BJ als ABjCDG- also ein Wild­far­bi­ges Tier mit dunk­le­ren strei­fen oder Farb­fel­der bzw Schat­tie­run­gen, bei denen die wild­far­ben unter­schied­lich stark aus­ge­prägt ist. Kommt sel­ten vor.

Des Wei­te­ren ent­steht eine Sil­berung mit e am B (Be), wie es bei den Hell­sil­ber ( dop­pelt vor­han­den) oder Schwarz‑, Blau‑, Havan­na­sil­ber (ein­fach vor­han­den) der Fall ist. Auch ent­steht Eisen­grau in Kom­bi­na­ti­on eines Wild­far­bi­gen Tieres. 

Fügen wir dem a ein m oder n an, so ent­ste­hen, je nach Farb­kom­bi­na­ti­on mit B oder b, Mar­der oder Siam. Mit einem chi an dem a kommt der chin Fak­tor hin­zu. ( Das habe ich beim a bereits ange­spro­chen). Es kann dabei aber nicht nur das Chin­chil­la Kanin­chen ent­ste­hen. Je nach Gen­kom­bi­na­ti­on sind auch Sal­lan­der oder Gran­nen Kanin­chen möglich.

Y ist ein Rot­ver­stär­ker. Es kann in ver­schie­de­nen Aus­prä­gun­gen (1–3) auf­tre­ten und macht aus einem Wild­far­bi­gen Tier bei­spiels­wei­se ein Cas­tor, oder aus einem gel­ben ein Rotes. Auch steht es in Ver­bin­dung mit Loh oder Otter und beein­flusst die Farb­in­ten­si­tät der Abzeichen.

go kann eine Farbveränderung/ Zeich­nung bei einem Schwar­zen, Havan­na oder blau­en Tier hervorrufen:

In Kom­bi­na­ti­on mit A wird aus gogo Loh

und aus gog Otter, mit achi hin­ge­gen wird es zur Weiß­gran­ne. Kann aber auch bei am/an auf­tre­ten (z.b. Siam Weißgranne)

Nanu, plötz­lich dop­pel­te Buchstaben?! 

Rich­tig. Wie die meis­ten aus der Schul­zeit vll noch wis­sen, bekommt jedes Lebe­we­sen etwas von der Mut­ter und etwas vom Vater. So sind auch die Buch­sta­ben immer dop­pelt vor­han­den, die ich der Ein­fach­heit hal­ber nur ein­fach auf­ge­schrie­ben habe. Sei denn, es ist not­wen­dig, dann tren­ne ich sie mit einem / , wie bei Siam / Mar­der… Bei bei­den Tie­ren kann jeweils ein am/ am oder am/ an usw auf­tre­ten. Siam und Mar­der unter­schei­den sich nur im B ( Mar­der) und (b) Siam. 

Abkür­zun­gen, Zeichenerklärung:

Rex — samt­wei­ches, kur­zes Fell Abk. Re

RT — Rex träger

Satin — sei­dig glän­zen­des Fell- weiß “dun­kelt” / ver­än­dert sich zu Elfen­bein bis fast gelb­lich, an man­chen Stel­len. Gelb erscheint krä­fi­ger, fast wie oran­ge. Ande­re Far­ben ver­stär­ken sich optisch eben­falls und sind vom glanz übersetzt.

ST — Satinträger 

V in Kom­bi­na­ti­on mit Satin oder Rex schließt auf ver­dacht. Also VRT — ver­dacht auf Rex­trä­ger und VST, ver­dacht auf Satin­trä­ger. Sicher her­aus­fin­den, kann man es nur mit ein einer (Test) Verpaarung.

Aller­dings kann ein V bzw die dop­pel­te Ver­wen­dung auch in Bezug auf Lang­haar­ka­nin­chen, wie Angora/ Ted­dy ver­wen­det werden.

V(V) nicht langhaarig

v (v)Langhaar

Vv nicht Lang­haar aber Träger

BA — Blauauge 

RA — Rotauge

HT — Holliträger

0,1 Häsin — weib­li­ches Kaninchen

1,0 Ramm­ler — Männ­li­ches Kaninchen

Gen­ta­bel­le, bzw. Buch­sta­ben, die hin­ter den Farb­schlä­gen stecken…

AB(ee)CDG — Dunkeleisengrau

AB(e)CDG — Eisengrau

ABCDG — Wild­far­big, wie ein Wildkaninchen 

ABCDGy — Castor 

AbCDG — gelb

ABcDG — Havan­na Wild

ABCdG — Blau wild o. Blau Grau (Perl­feh)

ABCDg — schwarz

AbCDg — Thü­rin­ger ( schwarzbasiert)

AbcDg — Havan­na Thü­rin­ger (Oran­ge)

AbcDg — Blau Thü­rin­ger (Isa­bel)

AbCdg — Feh Thü­rin­ger (Sepa­ra­tor)

AbjCDg — Japa­ner schw. basiert (manch­mal auch mit G)

AbjcDg — Havan­na Japaner

AbjCdg — Blau Japaner 

Abjcdg — Feh Japaner 

achiBCDG — Chin­chil­la farbig

achiBcDG — Havan­na Chin

achiBCdG — Blau Chin

achiBcdG — Feh Chin 

achbjCDg — Rhön schw. basiert 

achib­jcDg — Havan­na Rhön

achib­jCdg — blau Rhön

achib­jcdg — Feh Rhön

achibCDG — schwarzgranne

achibcDG — Havannagranne 

achibCdG — Blaugranne 

achibcdG — Fehgranne 

achibCDg — Sal­lan­der schw. basiert 

achibcDg — Havan­na Sallander 

achibCdg — Blau Sallander 

achibcdg — Feh Sallander

am/an/ aBCDg — Mar­der schw. basiert 

am/an /aBCDG — Mar­der­wild oder Ghostchin* 

am/an / aBcDg — Havan­na Marder 

am/an / aBCdg — Blau Marder

am/an / aBcdg — Feh Marder 

an/ aBCDg — Rus­se schw. basiert 

an/ aBcDg — Havan­na Russe

an/ aBCdg — Blau Russe 

an/ aBcdg — Feh Russe

am/an / abCDg — Siam (gelb)

am/an / abcDg — Havan­na Siam 

am/an / abCdg — Blau Siam 

am/an / abcdg — Feh Siam 

a______ Weiß RA 

Die Gen­codes von go (Weis­gran­ne, Loh, Otter) lau­ten wie folgt:

ABCDgo­go — Schwarz Loh

ABcDgo­go — Havan­na (braun) Loh 

ABCdgo­go — Blau Loh 

ABCDgog — Schwarz Otter 

ABcDgog — Havan­na Otter 

ABCdgog — Blau Otter 

achiBCDgo­go — Weiß­gran­nen schwarz 

achiBcDgo­go — Weiß­gra­ben Havanna 

achiBCdgo­go — Weiß­gran­nen Blau 

wei­ter­hin gibt es noch das p für nicht sil­ber und p1‑3 für Sil­ber , wie hell­sil­ber oder schwarz-sil­ber. Das las­sen wir im Rest aber Mal weg 😉

Wie bereits erwähnt, hat jedes Kanin­chen eben­falls einen Dop­pel­ten Buch­sta­ben­code, da sie von Mut­ter und Vater etwas erben. Sind die Buch­sta­ben so, wie sie sein soll­ten ( AABBCCDDGG — Wild­far­big , AAbbCCDDgg — Thü­rin­ger) so spricht man von Rein­erbig­keit. Nun kann es aber sein, dass zwei rein­erbi­ge, homo­zy­go­te Tie­re den Weg zuein­an­der fin­den, wie und war­um auch immer, sodass es zu “mixen”, also hete­ro­zy­go­te Tie­re kommt. Blei­ben wir beim Bei­spiel AABBCCDDGG Wild­far­big und AAbbCCDDgg Thü­rin­ger und paa­ren die bei­den ein­mal ima­gi­när. So ent­steht ein Wurf mit der Erb­for­mel AABbCCDDGg. Die Groß­buch­sta­ben sind domi­nant, zei­gen sich vor den klei­nen, und somit ist der Phä­no­typ, also das Erschei­nungs­bild der Tie­re, so wie wir sie sehen, Wild­far­big. Im Geno­typ , also das, was ein Tier in sich an Erb­infor­ma­tio­nen trägt und wir nicht sehen kön­nen, trägt es ein b und ein g für z.B. Thü­rin­ger. Die ers­te Men­del­sche Regel greift hier. 

Füh­ren wir unser Gedan­ken­ex­pe­ri­ment mit den ima­gi­nä­ren Ver­paa­run­gen wei­ter, blei­ben aber bei unse­rem Wurf ( F1 Gene­ra­ti­on), bzw eines der Tie­re und set­zen zunächst ein Tier ein, wel­ches die glei­chen Erb­infor­ma­tio­nen besitzt. Hier spal­ten sich die Far­ben der Eltern, bzw Groß­el­tern der F2 Gene­ra­ti­on, und tre­ten wie­der her­vor. Im Wurf befin­den sich rein­erbi­ge Wild­far­bi­ge und Thü­rin­ger, aber auch Wild­far­bi­ge, die die Erb­infor­ma­tio­nen für Thü­rin­ger ent­hal­ten. Hier tritt die 2. Men­del­sche Regel in Kraft.

Nun neh­men wir wie­der ein Tier aus unse­rer F1 Gene­ra­ti­on. Ein Wild­far­bi­ges Tier mit b und g. Wer einen Blick in die Tabel­le gewor­fen hat, stell­te bereits fest, dass es eini­ge Farb­schlä­ge gibt, die b oder g oder sogar bei­de haben/ tra­gen. Neh­men wir nun ein Siam am/an/a bbCCDDgg als Part­ner. So erhal­ten wir in der kom­men­den Gene­ra­ti­on A vom Wild­far­bi­gen, eines der a ’s aus Siam und haben zudem BbCCDDGg oder bbCCDDGg ( bei­des wild spal­t­er­big) oder bbCCDDgg (Thü­rin­ger).

Neh­men wir statt Siam ein blau­es Tier AABBCCddgg , so erhal­ten wir im Wurf AABbCCDdGg oder AAbbCCDdgg. Die Phä­no­ty­pen sind wie­der gleich, aber Geno­ty­pisch ist jeweils das blau (d) hin­zu­ge­kom­men, sodass wei­te­re Far­ben mit einem geeig­ne­ten Part­ner­tier mög­lich sind. Wür­den wir nun jeweils auf die­se wie­der ein blau­es Tier set­zen, so erhal­ten wir mit AABbCCDdGg dann das glei­che, AABbCCddGg (Perlfeh/ blau wild) oder wie­der blau mit AABbCCddgg. BB statt Bb ist auch möglich. 

Mit AAbbCCDdgg erhal­ten wir AABbCCDdgg oder auch dd statt Dd. Wür­den wir nun einen Misch­erbi­gen blau­en neh­men, der Bb trägt, so ist es sogar mög­lich ein Isa­bel, also blau Thü­rin­ger zu erhalten 🙂 

In eini­gen Hob­by­züch­tern fin­det man immer mehr die eng­li­schen Bezeich­nun­gen. Weil auch vie­le aus Eng­land impor­tiert wer­den. Ich möch­te nur ein wenig dar­auf eingehen. 

Fan­gen wir mit den Buch­sta­ben an, die­se sind näm­lich etwas anders. Zumin­dest in Bedeu­tung der Reihenfolge.

Das A ist natür­lich wie­der am Anfang, aller­dings ist es hier nicht wie bei uns für die Farb­aus­prä­gung ver­ant­wort­lich, son­dern ist das, was bei uns das G ist. Also der Wild­fak­tor oder im eng­li­schen Agouti.

Das B ist nicht das, was bei uns gelb oder nicht gelb dar­stellt. Es ist wie unser C/ c , also bringt das Havan­na Gen , oder eben nicht, mit sich.

Das C ist wie unser A und gibt uns die Farb­aus­prä­gung, ob es sich um einen Chin­chil­la han­delt oder voll­far­bi­ges Tier oder…

D ist erfreu­lich. Es bleibt wie es ist und d gibt wei­ter­hin die del­u­ti­on für blau.

E ist unser B. Es stellt also farb­li­che Unter­schie­de dar, ob ein Tier wie ein schwar­zes (E), Japa­ner oder Rhön (bj) oder b für z.b Thü­rin­ger oder Siam und deren Varianten.

*Das Tier sieht einem Chin­chil­la sehr ähn­lich, die Begran­nung an sich ist jedoch schwä­cher abge­setzt und das Tier kann fast schwarz aussehen