In der Natur bedienen sich die Kaninchen einer Bandbreite an Blüten, Gräsern und Kräutern. Aber auch Blätter und zweige. Dies sollten wir ihnen nicht vorenthalten.
Gräser und Kräuter: Neben Gras, Wiesenlieschgras, Knäulgras u.ä. fressen die Langohren auch viele Kräuter, die auch gewisse Wirksamkeiten aufweisen.
Saaten: Saaten sind ebenfalls nützlich, beispielsweise zum Aufbau schwacher, magerer Kaninchen (Mehlsaaten) oder für Haut, Fell, gegen Fellbälle im Verdauungstrakt und allgemeine Gesundheit durch Aminosäuren und Omega Fettsäuren (Ölsaaten).
Mehlsaaten: Sie sind leichter verdaulich als Getreide und Hülsenfrüchte, jedoch auch kohlenhydratreich und sollten somit nur geringfügig und langsam angefüttert werden. Buchweizen, Dari, fast alle Hirse und Grassamen.
Ölsaaten: Sind, wie bereits erwähnt, für Haut Fell und gegen Haare im Darm hilfreich. Sie sind gut verdaulich, aber fettreich.
Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Kürbiskerne, Sesam, Brennnesseln, Hanf, Distel- und Fenchelsamen.
Die Saaten können mit (getrockneten) Blüten, Kräutern… Im Napf, als Zusatzfutter, serviert werden.
Getreide: Wegen der Art des Verdauungstraktes sollte darauf verzichtet werden. Wer es als Leckerei dennoch verfüttern möchte, kann gelegentliche, vor allem jahreszeitlich passend, eine gesamte
Ähre verfüttern. Hier sind alle Stoffe enthalten und es kommt dem fressen der Natur nahe.
Für gesunden Zahnabrieb ist ein Zweig von Obstbäumen oder Sträucher (Haselnuss) gut.
Wussten Sie, dass Kaninchen in der Natur, für einen gewissen Zeitraum im Winter, sich zum größten Teil von Baumrinde ernähren?
Heu ist immer anzubieten und auch Stroh wird gelegentlich sehr gern geknabbert.
Obst: Ist wegen des Zuckergehaltes und der nicht ganz so gut verdaulichen Moleküle der Fructose am besten nur einmal wöchentlich anzubieten.
In Frage kommen: Apfel, Birne, Brombeeren, Himbeeren, Weintrauben, Wassermelone
Kräuter mit ätherischen Ölen dürfen regelmäßig in angemessenen Portionen gereicht werden. Die meisten haben eine gute Wirkung gegen Erkältungen (anti bakteriell, Entzündungshemmend, schleimlösend), andere Kräuter und Gräser dürfen normal verfüttert werden: Thymian, Kamille, Oregano, Minze, Basilikum, Kapuzinerkresse, Spitz und Breitwegerich, Schafgarbe, Petersilie Grün und Wurzel, Vogelmiere, Gundermann
Sträucher, Blumen: Rosen, Himbeeren, Brombeere, Hibiskus und Malve, Topinambur grün und etwas Knolle, Sonnenblumen, Löwenzahn und Blüten, Gänseblümchen, etwas Klee
Nachtschattengewächse sind zu meiden, da sie auch schwer verdaulich sind. Ausgenommen sind in Kleinmengen Gurke, Paprika, Hokkaido Kürbis.
Kohl sollte ebenfalls nicht verfüttert werden (Weißkohl, Blumenkohl und Brokkoli), sie führen oft zu Verdauungsstörungen, die manchmal tödlich enden können, insbesondere bei neu gewordenen Kaninchen-Eltern ist das Risiko hoch.
Wirsing ist leichter verdaulich und auch Kohlrabi und andere Rüben sind geeignet (keine Zuckerrübe).
Grundsätzlich gilt: Neues und Ungewohntes (länger nicht gefüttert), oder bei / nach Krankheit, Stress (Umzug) muss langsam angefüttert werden, um das Risiko von Durchfall und / oder anderen Verdauungsstörungen zu minimieren bzw. zu umgehen. Wer unsicher ist, lässt es zumindest vorerst ersteinmal. Keine Stein- oder Zitrusfrüchte, Kartoffeln. Andere Stärkehaltige und Nachtschattengewächse meiden. Abwechslungsreich füttern , aber die Menge an Tiere anpassen. Viele Gräser und Kräuter anbieten.