Haltung

Die Hal­tung von Kanin­chen ist recht unkom­pli­ziert und über weni­ge, selbst­er­klä­ren­de Regeln mög­lich. Trotz­dem wer­den hier vie­le Feh­ler gemacht.

Wäh­rend die einen mei­nen, dass han­dels­üb­li­che Käfi­ge und Stäl­le aus­rei­chend groß sei­en, sind ande­re der Auf­fas­sung, unter min­des­tens 2–4 m² pro Tier geht nichts.

Seit eini­ger Zeit, und das wis­sen wohl nur weni­ge bis­her, gibt es eine gesetz­li­che Fest­le­gung für die Min­dest­grö­ße von Gehe­gen für Kaninchen.

Nach dem TVT (9/19) soll die Min­dest­grö­ße des Gehe­ges für ein Pär­chen Zwerg­ka­nin­chen 6 qm betra­gen, bei unre­gel­mä­ßi­gen Frei­lauf sogar 10 qm…die Höhe soll laut Gesetz­ge­ber sogar 80 cm sein. Die­se Maße wer­den seit den 2020er Jah­ren von den Vet. Ämtern gefor­dert und durch­ge­setzt: oft bleibt einem die Mög­lich­keit, die Gehe­ge zu erweitern/ auf­zu­rüs­ten, doch lei­der wer­den auch oft Tie­re “ein­ge­sam­melt”)

Eine 2. Ebe­ne und Aus­lauf gehö­ren nicht! zur Grund­flä­che und ver­grö­ßern die­se auch nicht. Für die Tie­re und Wohn­flä­che (kein Ruhe­brett­chen oder Sitz- o. gar Lauf­brett: bit­te nicht Ver­wech­seln. Ruhe Brett­chen im Stall sind sogar eben­falls vor­ge­schrie­ben) ist es jedoch vor­teil­haft und ein Aus­lauf stei­gert nicht nur die Lebens­qua­li­tät der Tie­re, son­dern muss an jedes Tier und Gehe­ge­grö­ße ange­passt wer­den. Beden­ken Sie hier­bei die Haupt­ak­ti­vi­täts­zeit der Tie­re ( Dämmerung/ nach­mit­tags, abends, frü­her Mor­gen und nachts ein paar Stun­den) und bie­ten auch hier aus­rei­chend Schutz­hüt­ten / Unter­stän­de usw. an- andern­falls ver­krie­chen sich die Tie­re womög­lich fast nur in einen Busch o.ä.

Nicht außer Acht gelas­sen wer­den darf das Ver­hal­ten der Tie­re. In der Natur haben sie jeder einen Bau, oft mit meh­re­ren Ein­gän­gen. Ins­be­son­de­re Weib­chen ver­trei­ben gele­gent­lich das Part­ner­tier aus “ihrem Bau” und es muss (oft unge­schützt, auf kal­tem Boden) drau­ßen sit­zen (-> zwei­ter Stall / Zwei­ter Stock mit Schublade/ Boden  und Ein­streu. Ein Stall sug­ge­riert zudem durch das Dun­kel den Schutz eines Baus, dort füh­len sich die Tie­re von Natur aus am wohls­ten und — zumin­dest am Anfang- am sichers­ten) je nach Stall bie­ten Sie hier bit­te den­noch ein Häus­chen pro Tier an. 

Auch ein ver­schach­tel­tes Sys­tem aus dem Ver­bund vie­ler klei­ne­rer Stäl­le anein­an­der, obwohl die Grund­flä­che rech­ne­risch aus­rei­chend wäre, ist nicht! pas­send, da die Flä­che zwar ggf lang, aber nicht tief ist. Auf schma­len Flä­chen kön­nen die Tie­re nicht gut auf Kon­flik­te unter­ein­an­der reagie­ren oder inter­agie­ren. Auch klei­ne Haken schla­gen ist nicht mög­lich (natür­li­ches Verhalten).

Somit fal­len die meis­ten han­dels­üb­li­chen Stäl­le und Käfi­ge für die dau­er­haf­te Hal­tung weg…

Oft wer­den “Stäl­le” ange­bo­ten, die eine Schutz­hüt­te oben haben ( zu klein) und einen “Frei­lauf” unten. Die­se sind nicht geeig­net, sie­he oben (eine Hüt­te ist zu klein und eben nur eine Hüt­te, es bie­tet hier selbst zu wenig Platz — die Tie­re müs­sen sich aus  dem Weg gehen kön­nen (Stich­wort Häsin) und gibt es Sturm, blei­ben die Tie­re auch mal tage­lang im Stall).

Auf kei­nen Fall soll­ten die Tie­re in Stäl­len aus Kunst­stoff leben und/ oder Kunst­stoff­häus­chen haben. Die­se sind nicht atmungs­ak­tiv und kön­nen zur “Fal­le” wer­den ( Feuch­tig­keit -> Schim­mel-Bil­dung, Gesund­heits­ge­fähr­dung v.a. Atem­we­ge, Hit­ze im Sommer…sogar eine sta­ti­sche Auf­la­dung ist möglich.

Ein Selbst­bau ist da nahe lie­gend und kann nicht nur den Tie­ren und der Umgebung/ Stand­ort ange­passt wer­den, son­dern auch noch Spaß machen.

Alter­na­tiv zum kom­plet­ten selbst­bau, bie­tet sich auch ein Umbau eines Gar­ten- oder grö­ße­ren Kin­der­spiel­häus­chens an. Die­se müs­sen aus Holz sein — und einen (Holz) Boden! besit­zen. Je nach Grö­ße kann oder soll­te ein gesi­cher­ter “Volie­ren­teil” ange­schlos­sen sein. Noch etwas Aus­bau, die ein oder ande­re Ebe­ne, etwas Inventar…

Ein wei­te­rer recht ein­fa­cher Weg für zwei Zwer­ge ist, einen mög­lichst gro­ßen (Dop­pel­stö­cki­ger, also mit zwei Schub­la­den, je eine oben und eine unten, mind. 70 cm Tie­fe als Innen­maß) Kanin­chen­stall oder zwei Hütten/ ein­fa­che Stäl­le mit je einer Schub­la­de mit einem Gehe­ge ( oder auch einer Volie­re) einem spe­zi­ell geschlos­se­nem und siche­rem “Frei­ge­he­ge” mit pas­sen­der Höhe (mind. ca 80 cm) , zu ver­bin­den (vie­le Frei­ge­he­ge sind nicht geeig­net, weil sie zu offen, insta­bil und klein sind. Gesi­chert bedeu­tet kein “labb­ri­ges”, zusam­men­ge­steck­tes Gehe­ge, oder gar eines, das nur ein Netz oder Folie drü­ber hat — > Sicher­heit, Laut­stär­ke — Dau­er­stress). Hier­bei gilt, bei Außen­hal­tung,  natür­lich dar­auf zu ach­ten, dass eine Wie­se oder ähn­li­ches, wie (Natur-) Boden, tabu ist (Wie­se über­lebt nicht und wird zum nas­sen , manch­mal schlam­mi­gen, Boden. Die­ser schützt nicht und kann sogar Krank­hei­ten begüns­ti­gen — manch­mal sogar, ohne dass Krank­hei­ten sicht­bar sind. Bei man­chen Tie­ren kommt es auch zu Kahl­stel­len Pilz­in­fek­tio­nen und Ent­zün­dun­gen an den Läu­fen. Geeig­ne­ter wäre eine extra erstell­te “Terrasse”/ den Boden mit nicht glat­ten Ter­ras­sen­plat­ten aus­zu­le­gen, um ein Durch­gra­ben von den Zwer­gen oder gar eines Fraß­fein­des ( auch Rat­ten als Fraß­feind, Ver­let­zungs­ri­si­ko o. Krank­heits­über­trä­ger) zu ver­mei­den — set­zen Sie sich eine Flä­che mit Rasen­kan­ten­stei­ne und etwas Kies/ Splitt für Sta­bi­li­tät, das hält jah­re­lang und muss nicht stän­dig begra­digt wer­den. Ach­ten Sie auch dar­auf, dass die Plat­ten anein­an­der lie­gen, mög­lichst gera­de, damit kei­ne Lücken für Ver­let­zun­gen der Pfo­ten u.ä. ent­ste­hen, und Mäu­se es nicht leich­ter haben von unten hin­ein zu gelan­gen. Auch dem feuch­ten oder gar nas­sen Boden ( Schlamm etc) kann dadurch ent­gan­gen wer­den (ver­kleb­tes Fell schützt nicht mehr) und Kral­len wet­zen sich gut ab. Zudem ist es leich­ter zu rei­ni­gen und im war­men Som­mer kann ein Teil der Flä­che zur Küh­lung abge­spritzt wer­den. Ein offe­ner Bereich kann in einer sehr gro­ßen Volie­re in Betracht gezo­gen wer­den ( bei­spiels­wei­se eine qua­drat­för­mi­ge von z.B. ca 20 qm. Die­se ist oft groß genug, dass die Mit­te tro­cken bleibt, wenn die­se Volie­re kom­plett über­dacht ist. Ein Groß­teil , v.a. “am Rand”, muss den­noch mit Plat­ten aus­ge­legt sein — tro­cke­ne und küh­len­de Berei­che schaf­fen; Stall, der auf tro­cke­nen Bei­nen steht. Ver­ges­sen Sie beim Selbst­bau nicht die rich­ti­ge Ver­drah­tung zu wäh­len ( Volie­ren­draht, punkt­ver­schweißt, Rost­fest aus Zink o. Edel­stahl ‑4 eckig… kein 6 Eck oder Rau­ten ‑Geflecht (soge­nann­ter Hasen­draht). Das kön­nen Rat­ten, Mäu­se, Mar­der, Fuchs und sogar Kanin­chen zer­bei­ßen bzw zer­rei­ßen ande­re Tie­re, wie Füch­se und Wasch­bä­ren das ggf.. Jähr­lich wer­den eini­ge Kanin­chen dadurch zur Beu­te oder schwer ver­letzt, manch­mal auch Traumatisiert/ stark ver­ängs­tigt — und ja, die Tie­re leben in der Stadt! Die Stär­ke soll­te bei mind. 1mm  lie­gen, die Maschen­wei­te wäre mit 12 x 12 mm sehr gut und gilt sogar als mäu­se­si­cher. Grö­ße­re Maschen­wei­te ist mög­lich, soll­te aber 16 x 16 mm nicht über­schrei­ten- mäu­se­si­cher ist das dann lei­der nicht mehr).

Wer sich für eine Volie­re ( begeh­ba­res Gehe­ge) ent­schei­det, kann sich auch gleich über­le­gen die­se für meh­re­re Tie­re aus­zu­rich­ten ( + 20 % für jedes wei­te­re Tier, bei 4 Tie­ren ent­spricht das einer Flä­che von ca 8,5 qm). Das hält auch die Opti­on offen eine bereits bestehen­de Grup­pe bei Über­nah­me nicht tren­nen zu müs­sen oder Tie­re zu ver­ge­sell­schaf­ten. Eben­so ist eine Grup­pe im Sozi­al­ver­hal­ten schö­ner zu beob­ach­ten und die Tie­re kön­nen sich auch mal aus dem Weg gehen. Und wenn die Zeit für ein Tier aus der Grup­pe gekom­men ist über die Regen­bo­gen­brü­cke zu gehen, sind die zurück­ge­blie­be­nen Tie­re nicht allein.

Ver­ges­sen Sie auch nicht das Dach, wel­ches nicht aus durch­sich­ti­gen Plat­ten bestehen soll (Kanin­chen als Däm­me­rungs­ak­ti­ve , aber auch Flucht- Tie­re , sit­zen tags­über in ihren Höh­len. Sie sind recht emp­find­lich, was die Son­ne, Licht und auch Wär­me betrifft… Lei­der kön­nen sie hier­un­ter leich­ter einen Hitz­schlag* U.ä. bekom­men, da es sich auf­grund des Mate­ri­als und viel Licht schnel­ler und stär­ker auf­heizt. Ins­be­son­de­re , wenn das Dach nicht in 2 m Höhe liegt, son­dern ggf nur in ca 1 m. Zudem sind sie durch das vie­le Licht manch­mal “scheu­er” / eher ver­un­si­chert und sit­zen ver­mehr­ter in den Ecken, im Stall / Häu­sern oder füh­len sich zumin­dest unwoh­ler — sieht man denen ja lei­der nicht immer gleich so leicht an).

* Das ist zudem auch der Grund, wes­we­gen eine Bal­kon­hal­tung (meist auch Ter­ras­sen) nicht geeig­net ist. Die­se sind zur Son­ne gerich­tet und zumin­dest die Umge­bung wärmt sich auf, wenn der Bal­kon im Schat­ten liegt. ( Selbst im Win­ter an son­ni­gen Tagen kön­nen sich die Tem­pe­ra­tu­ren bis zu ca 15 Grad in der Son­ne unter­schei­den — Fell­wech­sel kann akti­viert wer­den) . Was für vie­le von uns ange­nehm ist, führt bei Kanin­chen oft zum Hitzschlag/ Kreis­lauf­ver­sa­gen in war­men Som­mer und lei­der auch oft zum Tode.

(Bal­ko­ne sind aller­dings auch aus ande­ren Grün­den unsi­cher- je nach­dem in wel­chem Stock­werk wohnt, kön­nen Räu­ber hin­ein­sprin­gen oder flie­gen — Turm­fal­ke in Höhe ab ca 3. Stockwerk…aber nur als Rand­be­mer­kung, die Wär­me ist i.d.R. die häu­figs­te “Pro­ble­m­ur­sa­che”)

In der Volie­re kann ein Han­dels­üb­li­cher Stall in groß für Zwei Zwer­ge ( z.b. Dop­pel­stall mit zwei Schub­la­den — sie­he Bei­spiel 1) als Schutz­hüt­te  bei Sturm die­nen und die Volie­re bie­tet genug Platz zum hop­peln. Die Volie­re ist dann natür­lich auch anpass­bar für eine Grup­pe und für jedes wei­te­re Tier / Paar müs­sen dem­entspre­chend aus­rei­chend Stäl­le, Häuschen/ Unter­schlup­fe usw. zur Ver­fü­gung ste­hen (bei schlech­tem Wet­ter zie­hen sich die Tie­re auch mal tage­lang in den Stall zurück, daher soll­te der Stall immer tief und breit genug sein, damit ihnen nicht “die Decke auf den Kopf” fällt und es vll zu Unstim­mig­kei­ten kommt)

Auch (wei­te­re) Ebe­nen sind mög­lich, um v.a. im Win­ter nicht auf dem kal­ten Boden sit­zen zu müs­sen, oder im Som­mer in luf­ti­ger Höhe sit­zen zu kön­nen. Zudem ist der Platz in der Höhe gut aus­ge­nutzt. Die­se kön­nen ein­fach und rela­tiv “klein” gestal­tet sein, oder sogar über eine gewis­se grö­ße­re Flä­che gehen, die ggf teil­wei­se auch Rück­zugs­ele­men­te ( inte­grier­te Tun­nel oder Häus­chen) beinhal­tet. Geschütz­te Ebe­nen mit Rück­zugs­mög­lich­kei­ten, zu den Häus­chen etc.,  kön­nen ggf einen Stall erset­zen. Man baut hier qua­si einen Stall oder eine Art Regal mit Schutz­ab­tei­len als Stall selbst.

Tipp: Die meis­ten Stäl­le haben eine Lei­ter, die viel zu steil ist. Oft ver­let­zen sich die Kanin­chen und bre­chen sich dabei eine Zehe oder eine Kral­le raus. Es ist nor­ma­ler­wei­se kei­ne lebens­ge­fähr­li­che Ver­let­zung, die das Tier sich zuzie­hen kann, tut aber weh und kann ver­mie­den wer­den. Ent­fer­nen Sie die Lei­ter am bes­ten und erset­zen die­se durch z.B. ein pas­sen­des Brett oder Haus/ Unter­stand, damit die Tie­re dar­auf hüp­fen und dann in das nächs­te Stock­werk sprin­gen kön­nen. Platz­tech­nisch hat man ein oder zwei Unter­schlup­fe geschaf­fen und trotz­dem eine “Trep­pe”. Alter­na­tiv kann die Lei­ter auch erhöht wer­den, z.b. auf einen Stein, Ebe­ne … Es muss nur sta­bil sein, damit die Lei­ter nicht abrutscht. So ändert sich der Win­kel und es wird nicht ganz so steil — der Platz gibt die “Rich­tung” vor. Ein Unter­schlupf ( Häuschen/ Unter­stand) ist wich­ti­ger, eine Lei­ter kann Platz wegnehmen 🙂

Auch hier ist ein Ter­as­sen­plat­ten­bo­den anzu­ra­ten, zumin­dest zu einem gro­ßen Teil, um nas­sen Boden und somit nas­se und ver­kleb­te Pfo­ten zu ver­mei­den. Das Glei­che gilt für ein Dach, wel­ches am bes­ten auch nicht, oder nicht ganz, durch­sich­tig sein soll­te, damit es Schat­ten spen­den kann 🙂

Tipp für die Volie­re: Manch­mal sind Car­ports (oder auch Per­go­la) im Ange­bot. Es bie­tet ein Grund­ge­rüst für die Volie­re und man kann ein paar Euro spa­ren, anstel­le alle Tei­le ein­zeln zu kaufen.

Bei ganz gro­ßen Gehe­gen kann man sich auch über­le­gen, nur Tei­le des Volie­ren- / Gehe­ge-bodens mit Plat­ten aus­zu­le­gen und eine Art “Sand­kas­ten” zu inte­grie­ren. Bei bei­spiels­wei­se einem 16–20 qm + Gehe­ge bleibt die Mit­te des Gehe­ges eher tro­cken, wenn die­se kom­plett über­dacht ist. Die Plat­ten kön­nen seit­lich in die Tie­fe und unten ein­ge­las­sen wer­den, um den Boden zu sichern. Mög­lich wäre auch, die Mit­te als Boden zu belas­sen, sofern die­ser mit einem ent­spre­chen­den Volie­ren­draht nach unten abge­si­chert wird.

Es ist sogar eine dau­er­haf­te Bepflan­zung oder ein Bach­lauf mög­lich. Dies betrifft jedoch sehr aus­ge­fal­le­ne und gro­ße Gehe­ge — oder Tagesausläufe.

Bei der Innen­hal­tung ist es nicht not­wen­dig auf Fraß­fein­de und dem dazu gehö­ri­gen Draht zu ach­ten. Ein Schutz ist bei mit im Haus­halt leben­den Tie­ren, wie z.b. Hun­den und Kat­zen jedoch anzu­ra­ten. Auch wenn es innen sehr viel siche­rer erscheint, so sind Kanin­chen den­noch Flucht­tie­re und eini­gen mög­li­chen Gefah­ren in einer Woh­nung aus­ge­setzt. Die Tie­re sol­len also auch in einer Innen­hal­tung ein pas­send gro­ßes Gehe­ge erhal­ten, wel­ches ihnen unter Auf­sicht sonst den Rest des Tages offen steht, sodass sie den Rest, oder einen Teil, der Wohnung/ des Hau­ses unsi­cher machen kön­nen. Wich­tig ist als Flucht- und Revier­tie­re , dass sie ihr eige­nes Reich besit­zen, um sich zurück zu zie­hen. Z.B. bei Besuch, plötz­lich auf­tre­ten­de, unbe­kann­te Geräu­sche … Das gilt nicht nur für unbe­kann­tes. Dau­er­be­schal­lung und Erre­gung durch Einflüsse/ Rei­ze von außen ( Tier­phy­sio­lo­gisch betrach­tet) stresst die Tie­re ( manch­mal auch bei Kat­zen und Hun­den der Fall, jedoch sind Räu­ber im Ver­hal­ten anders, als Flucht­tie­re). Die­ses ist zum einen wich­tig für ihr Wohl­be­fin­den, Sicher­heits- und Zuge­hö­rig­keits­ge­fühl. Es liegt in ihrer Natur sich so zu ver­hal­ten, sich auch in ihren Bau zurück zie­hen zu kön­nen. Wei­ter­hin ist es den Tie­ren auch schnell lang­wei­lig, wenn sie immer alles zur frei­en Ver­fü­gung stün­de. Auch wenn wir es mit einer “frei­en Woh­nungs­hal­tung” ( also ohne eige­nes Gehe­ge, sei es ” nur für die Nacht”) gut mei­nen, ist dies jedoch unna­tür­lich und könn­te zu Pro­ble­men , auch in der Psy­che ( Ver­hal­tens­pro­ble­me kön­nen ent­ste­hen) füh­ren. Zudem kann es auch für eine mög­li­che, zukünf­ti­ge Ver­ge­sell­schaf­tung wich­tig werden…

Wir möch­ten zu Beginn natür­lich nicht gleich an den Ver­lust eines Tie­res den­ken, aber den­noch soll­te man sich auch hier­über im kla­ren sein. Soll­te ein Part­ner über die Regen­bo­gen­brü­cke hop­peln und den ande­ren zurück­las­sen (sie­he auch pas­sen­den The­men­punkt in der Leis­te, z.B. Ver­ge­sell­schaf­tung, beach­ten Sie auch, ob das Tier süß der Außen­hal­tung in die Innen­hal­tung zieht, v.a. in der “Hei­zungs­zeit”), ist so eine VG nicht mehr mög­lich und / oder sehr schwer. (Ein “eige­nes Zim­mer” für die Nasen ein­rich­ten, ist natür­lich auch mög­lich — Käfig­scha­le , Toi­let­ten, Häus­chen, Tun­nel … — auch nur ein Teil eines Zim­mers als Gehe­ge abge­grenzt, ist eine Mög­lich­keit ) und bie­tet viel Platz, Sicher­heit , man kann für Abwechs­lung , auch im Aus­lauf außer­halb des Kanin­chen­zim­mers sor­gen, und hält wei­te­re Optio­nen offen.

Vor­sicht ist bei offe­nen Gehe­gen gebo­ten, denn man­che Zwer­ge sind wah­re Hüp­fer und sprin­gen auch aus dem Stand / vom Boden 100–120 cm hoch und kön­nen sich ent­we­der dabei ver­let­zen oder lau­fen dann in der Woh­nung / im Haus frei, wo ggf Gefah­ren lau­ern könnten…oder sie zer­stö­ren etwas, wie ein Kabel von einer Lam­pe , Lap­top, fres­sen Tape­ten oder Fuß­leis­ten an ( ” für Euch getes­tet”) oder las­sen sich ande­res “ein­fal­len”?!

Vie­le Ele­men­te sind lei­der nicht hoch genug, um das Über­sprin­gen zu “ver­hin­dern”. Ein paar län­ge­re Leis­ten zu einem Recht­eck zusam­men­ge­baut, mit Draht ver­se­hen, kann die­se Höhe über­brü­cken. Ggf kommt hier eben­falls Spaß auf und ist güns­ti­ger, als gekauf­te Gehegeelemente 😉

Das Gehe­ge kann so gestaltet/ gebaut sein, dass eine oder meh­re­re Käfig­scha­le (n) mit Einstreu/ Stroh hin­ein­ge­stellt wer­den, oder der gesam­te Boden ein­ge­streut wird.

Ein Dop­pel­stall oder Käfig ist nicht unbe­dingt nötig, da hier nie­mand im kal­ten sit­zen kann. Es ist aber eine Opti­on, um auch den Platz nach oben aus­zu­nut­zen. Alter­na­tiv kön­nen Ebe­nen ( wie Regal­bret­ter) an die Wand mon­tiert werden.

Stand­ort: ist natür­lich auch in Innen­hal­tung ein The­ma. Ver­mei­den Sie Fens­ter ( Zug­luft, direk­te Sonnen‑, Licht­ein­strah­lung), Türen ( Zug­luft, rein‑, vor­bei — und raus­ge­hen) und Hei­zun­gen (zu warm, wenn sie in Betrieb sind , im Win­ter). Wohn­zim­mer ist kein pas­sen­der Stand­ort ( Dau­er­be­schal­lung und Reiz­ein­flüs­se durch z.B. TV Gerä­te o.ä. Schlaf­räu­me soll­ten eben­falls gemie­den wer­den, da die Tie­re oft zu den Zei­ten aktiv sind und “ran­da­lie­ren”, wenn wir unse­ren Schlaf benö­ti­gen (Däm­me­rungs­ak­tiv, teils nachts aktiv) und Ein­streu , Stroh und Heu kann die Gesund­heit des Men­schen “schä­di­gen” ( auf lan­ge Sicht kön­nen All­er­gien entstehen).

Bei der Innen­ge­stal­tung / Zube­hör kann mit viel Abwechs­lung und Fan­ta­sie gear­bei­tet wer­den. Ein Gehe­ge, egal ob Außen­hal­tung oder Innen, braucht in jedem Fall min­des­tens einen Unter­schlupf — Haus, Höh­le, …- ( Das ein oder ande­re “Häus­chen” mit einem Boden, ist v.a. bei Außen­hal­tung anzu­ra­ten) pro Tier. Da es sich um Flucht­tie­re han­delt, bes­ser 2. Auch hier ist wie­der der Platz ent­schei­dend. In einem klei­nen Stall kann ggf nicht viel ste­hen, im Volie­ren­teil / Gehe­ge hin­ge­gen sind Unter­schlup­fe wich­tig für den Rück­zug. Die Tie­re kön­nen ängst­lich, gera­de in der Anfangs­zeit, reagie­ren und ggf nicht her­aus­kom­men oder zutrau­lich wer­den ( sie ste­hen unter Stress/ Anspan­nung). Häus­chen etc. Im Gehe­ge- / Volie­ren bie­ten genug “Deckung” und sorgt für mehr Wohl­be­fin­den. Frisch­was­ser aus Tränken/Näpfen, Heu­rau­fen sowie Fut­ter­näp­fe. Eine (vier­ecki­ge) Toi­let­te mit Ein­streu ist optio­nal und bie­tet eine Erleich­te­rung der Rei­ni­gung. Des Wei­te­ren ist eine Bud­del­kis­te für vie­le eine  Beschäf­ti­gungs­mög­lich­keit, ggf aber abhän­gig von wei­te­ren Mög­lich­kei­ten ( z.b. Bud­deln im Aus­lauf durch eine spe­zi­el­le Bud­del­kis­te oder ein “Beet” im Gar­ten, Platzangebot).

Bei­spie­le — hät­te ich ger­ne gege­ben, darf ich aber nicht, da die Bil­der urhe­ber­recht­lich geschützt sind.

Wer sei­ne Volie­re / sein Gehe­ge zur Ver­fü­gung stel­len möch­te, egal ob Innen- oder Außen­hal­tung, ist mit sei­nen Bil­dern herz­lich ein­ge­la­den es hier “zu verewigen” 🙂

Unse­re Volie­re als Bei­spiel — coming soon