Haltung

Die Hal­tung von Kanin­chen ist recht unkom­pli­ziert und beinhal­tet weni­ge, selbst­er­klä­ren­de Regeln. Trotz­dem wer­den hier vie­le Feh­ler gemacht.

Wäh­rend die einen mei­nen, dass han­dels­üb­li­che Käfi­ge und Stäl­le aus­rei­chend groß sei­en, sind ande­re der Auf­fas­sung, unter min­des­tens 2–4 m² pro Tier geht nichts.

Seit eini­ger Zeit, und das wis­sen wohl nur weni­ge bis­her, gibt es eine gesetz­li­che Fest­le­gung für die Min­dest­grö­ße von Gehe­gen für Kaninchen.

So sol­len jedem Tier min­des­tens 6000 cm² zur Ver­fü­gung ste­hen, was einer Grö­ße von ca 1,20 m x 0,60 m oder 0,80 m x 0,75 m pro Tier! ent­spricht. Die Höhe soll sogar 80cm betra­gen. (Die­se Maß­an­ga­ben sind für klei­ne­re Kanin­chen und Zwerg­ka­nin­chen, sie zäh­len nicht für grö­ße­re Ras­sen oder gar Riesen).

(Nach neu­em TVT, der ab Sep­tem­ber 2019 gilt, soll­te die Min­dest­grö­ße des Gehe­ges für ein Paar bis 3 kg sogar 6qm betragen…)

Da Kanin­chen Grup­pen­tie­re sind und nicht allein gehal­ten wer­den sol­len, muss die Grund­flä­che (Brei­te x Tie­fe) für zwei Tie­re selbst­ver­ständ­lich dop­pelt so groß sein. Eine 2. Ebe­ne und Aus­lauf gehö­ren nicht! zur Grund­flä­che und ver­grö­ßern die­se auch nicht. Eine zwei­te Ebe­ne (kein Ruhe­brett­chen oder Sitz- o

gar Lauf­brett: bit­te nicht Ver­wech­seln. Ruhe Brett­chen im Stall sind sogar eben­falls vor­ge­schrie­ben) ist jedoch vor­teil­haft und ein Aus­lauf stei­gert nicht nur die Lebens­qua­li­tät der Tie­re, son­dern muss an jedes Tier und Gehe­ge­grö­ße ange­passt wer­den. Beden­ken Sie hier­bei die Haupt­ak­ti­vi­täts­zeit der Tie­re ( Dämmerung/ nach­mit­tags, abends, frü­her Mor­gen und nachts ein paar Stun­den). Nicht außer Acht gelas­sen wer­den darf das Ver­hal­ten der Tie­re. In der Natur haben sie jeder einen Bau, oft mit meh­re­ren Ein­gän­gen. Ins­be­son­de­re Weib­chen ver­trei­ben gele­gent­lich das Part­ner­tier aus “ihrem Bau” und es muss (oft unge­schützt, auf kal­tem Boden) drau­ßen sit­zen (-> zwei­ter Stall / Zwei­ter Stock mit Schub­la­de). Auch ein ver­schach­tel­tes Sys­tem aus dem Ver­bund vie­ler klei­ne­rer Stäl­le anein­an­der, obwohl die Grund­flä­che rech­ne­risch aus­rei­chend wäre, ist nicht pas­send, da die Flä­che zwar lang, aber nicht tief ist. Auf schma­len Flä­chen kön­nen die Tie­re nicht gut auf Kon­flik­te unter­ein­an­der reagie­ren oder interagieren.

Somit fal­len die meis­ten han­dels­üb­li­chen Stäl­le und Käfi­ge für die dau­er­haf­te Hal­tung weg.

Auf kei­nen Fall soll­ten die Tie­re in Stäl­len aus Kunst­stoff leben und/ oder Kunst­stoff­häus­chen haben. Die­se sind nicht atmungs­ak­tiv und kön­nen zur “Fal­le” wer­den ( Feuch­tig­keit -> Schim­mel-Bil­dung, Gesund­heits­ge­fähr­dung, Hit­ze im Sommer…).

Ein Selbst­bau ist da nahe lie­gend und kann nicht nur den Tie­ren und der Umge­bung ange­passt wer­den, son­dern auch noch Spaß machen. Alter­na­tiv zum kom­plet­ten selbst­bau, bie­tet sich auch ein Umbau eines Gar­ten- oder grö­ße­ren Kin­der­spiel­häus­chens an. Die­se müs­sen aus Holz sein — und einen (Holz) Boden! besit­zen. Je nach Grö­ße kann oder soll­te ein gesi­cher­ter “Volie­ren­teil” ange­schlos­sen sein. Noch etwas Aus­bau, die ein oder ande­re Ebe­ne, etwas Inventar…

Ein wei­te­rer recht ein­fa­cher Weg für zwei Zwer­ge ist, einen mög­lichst gro­ßen (Dop­pel­stö­cki­ger, also mit zwei Schub­la­den, je eine oben und eine unten) Kanin­chen­stall oder zwei Hütten/ ein­fa­che Stäl­le mit je einer Schub­la­de mit einem Gehe­ge ( oder auch einer Volie­re) einem spe­zi­ell geschlos­se­nem und siche­ren “Frei­ge­he­ge”, zu ver­bin­den. Hier­bei gilt, bei Außen­hal­tung,  natür­lich dar­auf zu ach­ten, dass eine Wie­se oder ähn­li­ches, wie Boden, tabu ist (Wie­se über­lebt nicht und wird zum nas­sen , manch­mal schlam­mi­gen, Boden. Die­ser schützt nicht und kann sogar Krank­hei­ten begüns­ti­gen — manch­mal sogar, ohne dass Krank­hei­ten sicht­bar sind). Geeig­ne­ter wäre eine Ter­ras­se, oder den Boden mit Ter­ras­sen­plat­ten aus­zu­le­gen, um ein Durch­gra­ben von den Zwer­gen oder gar eines Fraß­fein­des ( auch Rat­ten als Fraß­feind, Ver­let­zungs­ri­si­ko o. Krank­heits­über­trä­ger) zu ver­mei­den. Auch dem nas­sen Boden ( Schlamm etc) kann dadurch ent­gan­gen wer­den ( ver­kleb­tes Fell schützt nicht mehr). Ver­ges­sen Sie beim Selbst­bau nicht die rich­ti­ge Ver­drah­tung zu wäh­len ( Volie­ren­draht, punkt­ver­schweißt, Rost­fest aus Zink o. Edel­stahl ‑4 eckig… kein 6 Eck oder Rau­ten ‑Geflecht. Das kön­nen Rat­ten, Mäu­se, Mar­der, Fuchs und sogar Kanin­chen zer­bei­ßen bzw zer­rei­ßen. Jähr­lich wer­den eini­ge Kanin­chen dadurch zur Beu­te oder schwer ver­letzt, manch­mal auch Trau­ma­ti­siert. Die Stär­ke soll­te bei 1mm lie­gen, die Maschen­wei­te wäre mit 12 x 12 mm sehr gut und gilt sogar als Mäusesicher).

Wer sich für eine Volie­re ( begeh­ba­res Gehe­ge) ent­schei­det, kann sich auch gleich über­le­gen die­se für 3–4 Tie­re aus­zu­rich­ten. Das hält auch die Opti­on offen eine bereits bestehen­de Grup­pe bei Über­nah­me nicht tren­nen zu müs­sen oder Tie­re zu ver­ge­sell­schaf­ten. Eben­so ist eine Grup­pe im Sozi­al­ver­hal­ten schö­ner zu beob­ach­ten und die Tie­re kön­nen sich auch mal aus dem Weg gehen. Und wenn die Zeit für ein Tier aus der Grup­pe gekom­men ist über die Regen­bo­gen­brü­cke zu gehen, sind die zurück­ge­blie­be­nen Tie­re nicht allein.

Hier kann ein Han­dels­üb­li­cher Stall in groß für Zwei Zwer­ge ( z.b. Dop­pel­stall mit zwei Schub­la­den — sie­he Bei­spiel 1) als Schutz­hüt­te  bei Sturm die­nen und die Volie­re bie­tet genug Platz zum hop­peln. Die Volie­re ist dann natür­lich auch anpass­bar für eine Grup­pe und für jedes wei­te­re Tier / Paar müs­sen dem­entspre­chend aus­rei­chend Stäl­le, Häuschen/ Unter­schlup­fe usw. zur Ver­fü­gung stehen.

Auch (wei­te­re) Ebe­nen sind mög­lich, um v.a. im Win­ter nicht auf dem kal­ten Boden sit­zen zu müs­sen. Die­se kön­nen ein­fach und rela­tiv “klein” gestal­tet sein, oder sogar über eine gewis­se grö­ße­re Flä­che gehen, die ggf teil­wei­se auch Rück­zugs­ele­men­te ( inte­grier­te Tun­nel oder Häus­chen) beinhal­tet. Geschütz­te Ebe­nen mit Rück­zugs­mög­lich­kei­ten, zu den Häus­chen etc.,  kön­nen ggf einen Stall erset­zen. Man baut hier qua­si einen Stall oder eine Art Regal mit Schutz­ab­tei­len als Stall selbst.

Tipp: Die meis­ten Stäl­le haben eine Lei­ter, die viel zu steil ist. Oft ver­let­zen sich die Kanin­chen und bre­chen sich dabei eine Zehe oder eine Kral­le raus. Es ist nor­ma­ler­wei­se kei­ne lebens­ge­fähr­li­che Ver­let­zung, die das Tier sich zuzie­hen kann, tut aber weh und kann ver­mie­den wer­den. Ent­fer­nen Sie die Lei­ter am bes­ten und erset­zen die­se durch z.b. ein pas­sen­des Brett oder Haus/ Unter­stand, damit die Tie­re dar­auf hüp­fen und dann in das nächs­te Stock­werk sprin­gen kön­nen. Alter­na­tiv kann die Lei­ter auch erhöht wer­den, z.b. auf einen Stein, Ebe­ne … Es muss nur sta­bil sein, damit die Lei­ter nicht abrutscht. So ändert sich der Win­kel und es wird nicht ganz so steil — der Platz gibt die “Rich­tung” vor. Ein Unter­schlupf ( Häuschen/ Unter­stand) ist wich­ti­ger, eine Lei­ter kann Platz wegnehmen 🙂

Auch hier ist ein Ter­ras­sen­plat­ten­bo­den anzu­ra­ten, zumin­dest zu einem gro­ßen Teil, um nas­sen Boden und somit nas­se und ver­kleb­te Pfo­ten zu ver­mei­den. Das Glei­che gilt für ein Dach, wel­ches am bes­ten auch nicht, oder nicht ganz, durch­sich­tig sein soll­te, damit es Schat­ten spen­den kann 🙂

Tipp für die Volie­re: Manch­mal sind Car­ports (oder auch Per­go­la) im Ange­bot. Es bie­tet ein Grund­ge­rüst für die Volie­re und man kann ein paar Euro spa­ren, anstel­le alle Tei­le ein­zeln zu kaufen.

Bei ganz gro­ßen Gehe­gen kann man sich auch über­le­gen, nur Tei­le des Volie­ren- / Gehe­ge-bodens mit Plat­ten aus­zu­le­gen und eine Art “Sand­kas­ten” zu inte­grie­ren. Bei bei­spiels­wei­se einem 16–20 qm + Gehe­ge bleibt die Mit­te des Gehe­ges eher tro­cken, wenn die­se kom­plett über­dacht ist. Die Plat­ten kön­nen seit­lich in die Tie­fe und unten ein­ge­las­sen wer­den, um den Boden zu sichern. Mög­lich wäre auch, die Mit­te als Boden zu belas­sen, sofern die­ser mit einem ent­spre­chen­den Volie­ren­draht nach unten abge­si­chert wird.

Es ist sogar eine dau­er­haf­te Bepflan­zung oder ein Bach­lauf mög­lich. Dies betrifft jedoch sehr aus­ge­fal­le­ne und gro­ße Gehe­ge — oder Tagesausläufe.

Bei der Innen­hal­tung ist es nicht not­wen­dig auf Fraß­fein­de und dem dazu gehö­ri­gen Draht zu ach­ten. Ein Schutz ist bei mit im Haus­halt leben­den Tie­ren, wie z.b. Hun­den und Kat­zen jedoch anzu­ra­ten. Auch wenn es innen sehr viel siche­rer erscheint, so sind Kanin­chen den­noch Flucht­tie­re und eini­gen mög­li­chen Gefah­ren in einer Woh­nung aus­ge­setzt. Die Tie­re sol­len also auch in einer Innen­hal­tung ein pas­send gro­ßes Gehe­ge erhal­ten, wel­ches ihnen unter Auf­sicht sonst den Rest des Tages offen steht, sodass sie den Rest, oder einen Teil, der Wohnung/ des Hau­ses unsi­cher machen kön­nen. Wich­tig ist als Flucht­tie­re , dass sie ihr eige­nes Reich besit­zen, um sich zurück zu zie­hen. Z.B. Besuch, plötz­lich auf­tre­ten­de, unbe­kann­te Geräu­sche… Das gilt nicht nur für unbe­kann­tes. Dau­er­be­schal­lung und Erre­gung durch Einflüsse/ Rei­ze von außen ( Tier­phy­sio­lo­gisch betrach­tet) stresst die Tie­re. Die­ses ist zum einen wich­tig für ihr Wohl­be­fin­den, Sicher­heits- und Zuge­hö­rig­keits­ge­fühl. Es liegt in ihrer Natur sich so zu ver­hal­ten, sich auch in ihren Bau zurück zie­hen zu kön­nen. Auch wenn wir es mit einer “frei­en Woh­nungs­hal­tung” ( also ohne eige­nes Gehe­ge, sei es ” nur für die Nacht”) gut mei­nen, ist dies jedoch unna­tür­lich und könn­te zu Pro­ble­men , auch in der Psy­che ( Ver­hal­tens­pro­ble­me kön­nen ent­ste­hen) füh­ren. Zudem kann es auch für eine mög­li­che, zukünf­ti­ge Ver­ge­sell­schaf­tung wich­tig werden…

Wir möch­ten zu Beginn natür­lich nicht gleich an den Ver­lust eines Tie­res den­ken, aber den­noch soll­te man sich auch hier­über im kla­ren sein. Soll­te ein Part­ner über die Regen­bo­gen­brü­cke hop­peln und den ande­ren zurück­las­sen (sie­he auch pas­sen­den The­men­punkt in der Leis­te), ist so eine VG nicht mehr mög­lich und / oder sehr schwer. (Ein “eige­nes Zim­mer” für die Nasen ein­rich­ten, ist natür­lich auch mög­lich — Käfig­scha­le , Toi­let­ten, Häus­chen, Tun­nel … — auch nur ein Teil eines Zim­mers als Gehe­ge abge­grenzt, ist eine Möglichkeit )

Vor­sicht ist bei offe­nen Gehe­gen gebo­ten, denn man­che Zwer­ge sind wah­re Hüp­fer und sprin­gen auch aus dem Stand / vom Boden 100–120 cm hoch und kön­nen sich ent­we­der dabei ver­let­zen oder lau­fen dann in der Woh­nung / im Haus frei, wo ggf Gefah­ren lau­ern könnten…oder sie zer­stö­ren etwas, wie ein Kabel von einer Lam­pe , Lap­top, fres­sen Tape­ten oder Fuß­leis­ten an ( ” für Euch getes­tet”) oder las­sen sich ande­res “ein­fal­len”?.

Vie­le Ele­men­te sind lei­der nicht hoch genug, um das Her­über­sprin­gen zu “ver­hin­dern”. Ein paar län­ge­re Leis­ten zu einem Recht­eck zusam­men­ge­baut, mit Draht ver­se­hen, kann die­se Höhe über­brü­cken. Ggf kommt hier eben­falls Spaß auf und ist güns­ti­ger, als gekauf­te Gehegeelemente 😉

Das Gehe­ge kann so gestaltet/ gebaut sein, dass eine oder meh­re­re Käfig­scha­le (n) mit Einstreu/ Stroh hin­ein­ge­stellt wer­den, oder der gesam­te Boden ein­ge­streut wird.

Bei der Innen­ge­stal­tung / Zube­hör kann mit viel Abwechs­lung und Fan­ta­sie gear­bei­tet wer­den. Ein Gehe­ge, egal ob Außen­hal­tung oder Innen, braucht in jedem Fall min­des­tens einen Unter­schlupf — Haus, Höh­le, …- ( Das ein oder ande­re “Häus­chen” mit einem Boden, ist anzu­ra­ten) pro Tier. Da es sich um Flucht­tie­re han­delt, bes­ser 2. Auch hier ist wie­der der Platz ent­schei­dend. In einem klei­nen Stall kann ggf nicht viel ste­hen, im Volie­ren­teil / Gehe­ge hin­ge­gen sind Unter­schlup­fe wich­tig für den Rück­zug. Die Tie­re kön­nen ängst­lich, gera­de in der Anfangs­zeit, reagie­ren und ggf nicht her­aus­kom­men oder zutrau­lich wer­den ( sie ste­hen unter Stress/ Anspan­nung). Häus­chen etc. Im Gehe­ge- / Volie­ren bie­ten genug “Deckung” und sorgt für mehr Wohl­be­fin­den. Frisch­was­ser aus Tränken/Näpfen, Heu­rau­fen sowie Fut­ter­näp­fe. Eine (vier­ecki­ge) Toi­let­te mit Ein­streu ist optio­nal und bie­tet eine Erleich­te­rung der Rei­ni­gung. Des Wei­te­ren ist eine Bud­del­kis­te für vie­le eine  Beschäf­ti­gungs­mög­lich­keit, ggf aber abhän­gig von wei­te­ren Mög­lich­kei­ten ( z.b. Bud­deln im Aus­lauf durch eine spe­zi­el­le Bud­del­kis­te oder ein “Beet” im Gar­ten, Platzangebot).

Bei­spiel­fäl­le Außenhaltung:

Bei­spiel 1

Die­ses Foto ist ein Screen­shot aus dem Inter­net (bear­bei­tet), wie die fol­gen­den auch. Es geht mir nicht dar­um, Wer­bung zu machen — ich erhal­te auch nichts als “Lohn”- son­dern nur dar­um, mei­ne Erläu­te­run­gen zu visua­li­sie­ren. In Schrift ist es ja etwas schwie­ri­ger, als in Natu­ra zu sehen… Die­ser Stall Bei­spiels­wei­se hat bereits eine gute Grö­ße und somit eine Grund­vor­aus­set­zung / pas­sen­der Grund­stein für ein kanin­chen­ge­rech­tes Gehe­ge. Aber: er besitzt nur eine Schub­la­de oben und ist nur zu einem gewis­sen Teil geschützt. Ein Tier kann also das ande­re fort­ja­gen, wel­ches dann auf dem kal­ten Boden sit­zen muss. Oben ist nur die hin­te­re Hälf­te als Schutz­raum vor­ge­se­hen, wobei ein Teil davon schon das “Trep­pen­haus” aus­macht. Unten ist es kom­plett offen und ohne Schub­la­de. Auf der Wie­se / Erd­bo­den ste­hen kann die­ser Stall schon ein­mal nicht. Den­noch kann es auch auf dem Stein­bo­den kühl und zugig wer­den. Kanin­chen nei­gen dazu ihr natür­li­ches ver­hal­ten aus­zu­le­ben und “ver­drän­gen” auch ein­mal das Part­ner­tier, wel­ches sich dann auf eine ande­re Ebe­ne zurück­zie­hen muss und ggf in so einer Art Stall im kal­ten und nas­sen sitzt.

Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten: den hin­te­ren unte­ren Raum des Stal­les (ganz­jäh­rig) wie oben, und von den Sei­ten mit Bret­tern ver­se­hen. Das bie­tet nicht nur Schutz ab Herbst, son­dern auch an stür­mi­schen Som­mer­ta­gen (in der Son­ne soll­te ein Stall/ Gehe­ge ja sowie­so nicht ste­hen), aber gleich­zei­tig bie­tet es auch Schat­ten. Um dem küh­len Boden zu ent­ge­hen, kann auch ein­fach nur eine Holz­plat­te kom­plett oder zum Teil auf den Boden gelegt wer­den. Denk­bar ist auch eine Käfig­scha­le, die mit Ein­streu befüllt wer­den kann. Die Käfig­scha­le ist zumin­dest ab Herbst sinn­voll, damit auch ein Part­ner­tier sich zurück­zie­hen kann, ohne im küh­len zu sit­zen, und sich “ein­ku­scheln” kann, wenn z.B. “Madame” ihre “5‑Minuten” hat 😉

Geeig­ne­ter für Zwerg­ka­nin­chen, für grö­ße­re Kanin­chen, oder auch meh­re­re Zwer­ge: soll­te im Gehege/ in der Volie­re ggf mind. ein wei­te­rer Stall/ Schutz­raum zur Ver­fü­gung ste­hen, wenn sich die Anzahl der Tie­re erhöht. Also ein mög­lichst grö­ßer Dop­pel­stall mit 2 Schub­la­den ist für 2 Tie­re geeig­net. Zwei Dop­pel­stäl­le mit ins­ge­samt vier Schub­la­den kann dann für 2–4 geeig­net sein. ( Erin­ne­rung: Kanin­chen sind däm­me­rungs­ak­ti­ve Tie­re. Sie “nur” für die Nacht in einen Stall ein­sper­ren ist für die Lieb­ha­ber­hal­tung ein Punkt, der geän­dert wer­den muss (gesi­cher­ter An-/ Umbau)- sie befin­den sich ja zu den Haupt­ak­ti­vi­täts­zei­ten im Stall und zu den Zei­ten, in denen sie ruhen wol­len im Aus­lauf…). Pas­sen­des und gesi­cher­tes Gehe­ge oder Volie­re nicht vergessen 😉

Bei­spiel 2

Die­ser Stall hin­ge­gen hat unten einen Boden und ist somit “ein­fa­cher” — naja , es müs­sen kei­ne Bas­te­lei­en am Stall durch­ge­führt wer­den. Noch ein pas­sen­des Gehe­ge dran, um die Grund­flä­che zu ver­grö­ßern, mit einem Dach drauf und der pas­sen­den “Innen — Ein­rich­tung” und fer­tig für ein Pär­chen Zwerge/ kleine 😉

* Ein ähn­li­ches Modell, nur ohne Boden, bie­tet ein gewis­ser Fach­markt und Inline-Händ­ler an, mit dem Zusatz, dass mit einem gewis­sen Gehe­ge dazu der TVT erfüllt wer­de… Über den Dau­men gepeilt und gerun­det ergibt die Grund­flä­che von 1qm + 1qm aller­dings immer noch kei­ne Grund­flä­che von 6qm… Hin­zu kommt, dass die Höhe des besag­ten Gehe­ges ( nicht­ein­mal 60cm) auch nicht die Höhe des Gesetz­ge­bers erfüllt… Wei­te­res Bas­teln wäre also auch hier notwendig.

Hier han­delt es sich um einen ähn­li­chen Fall. Der Anbie­ter schreibt, dass die­ser Stall mit dem TVT ent­wor­fen wur­de. Nimmt man allei­ne nur die Außen­ma­ße, besitzt es aller­dings nicht ein­mal 3qm ( TVT : 6 qm für ein Pär­chen bis ca 3 kg /Kaninchen). Für uns wür­de er grö­ßen­tech­nisch aus­rei­che . Ein zwei­tes Gehe­ge kann eben­falls ange­baut wer­den. Jedoch muss auch hier wie­der “gebaut” wer­den (Boden ist bereits klar, ein Dach und natür­lich, dass es nur ein Stall­ab­teil gibt und unten eben­falls noch etwas dazu “gebaut” wer­den müsste…

Bei­spiel 3

Sol­che und ähn­li­che “Stäl­le” sind natür­lich nicht geeig­net. Sie sind nicht nur mit nur einer Hüt­te ver­se­hen und ohne Boden, son­dern auch viel zu klein. Teil­wei­se erstreckt sich die Tie­fe nur um ca. 40 cm. Von die­sen Model­len ist abzu­se­hen. Ande­re, tie­fe­re, Model­le von vll 80cm Tie­fe, wo auch ein Häuschen/ Unter­schlupf hin­ein passt oder die Tie­re sich pro­blem­los aus dem Weg gehen kön­nen, wenn sie Mal “stin­kig” auf­ein­an­der sind, kön­nen eben­falls durch ein ange­schlos­se­nes Gehe­ge modi­fi­ziert wer­den (Bei­spiel 1). Wei­ter­hin kann ein zusätz­li­cher Schutz, wie oben beschrie­ben, eben­falls erfol­gen — zumin­dest ab Herbst.

Die­ses Gehe­ge bie­tet eine gute Grund­flä­che und einen wei­te­ren Schutz­raum. Gut geeig­net um den “Stall” oder das “Gehe­ge” in Grund­flä­che und Schutz zu erwei­tern. (Hier scheint es ver­schie­de­ne Grö­ßen zu geben). Etwas gebas­telt wer­den müss­te jedoch: Ein Dach aus Holz bie­tet Regen­schutz und Schat­ten. Für den Herbst und Win­ter kön­nen Tei­le der Sei­ten eben­falls mit Holz­plat­ten geschützt wer­den ( Optio­nal, von eini­gen Punk­ten Abhän­gig). Auch hier kann zusätz­lich eine Käfig­scha­le ab spä­tes­tens Herbst mit inte­griert wer­den. Aber auch im Rest des Jah­res könn­te die­se Käfig­scha­le als Bud­del­kis­te die­nen… Pro­bie­ren Sie es aus 🙂

Wie bereits erwähnt benö­ti­gen Kanin­chen jeder min­des­tens ein Unter­schlupf. Min­des­tens ein Häus­chen soll dabei nicht feh­len, am bes­ten mit einem abge­flach­ten Dach… Die­se Häus­chen bie­ten eben­falls noch ein­mal eine ande­re Art von Schutz als “gewöhn­li­che” Holz­häus­chen, die eher im Stall / in der Käfig­scha­le gebet­tet auf Streu/ Stroh ste­hen und kön­nen somit gut in Außen­hal­tung ver­wen­det wer­den. Die abge­bil­de­ten Häus­chen sind wie­der ein Bei­spiel. Sie haben einen Boden und sind auch für käl­te­re Tage gut geeig­net sie außer­halb eines Stal­les / Käfig­scha­le, direkt im Gehe­ge, hin­ein zustel­len. Das blaue hat sogar zwei Luken, die ver­schlos­sen wer­den kön­nen. An wär­me­ren Tagen ist es bei­spiels­wei­se ein “Durch­lauf” — Haus und kann für Pär­chen und auch für Grup­pen genutzt wer­den ( auch in VG), weil kei­ne “Fal­le” ent­steht und ein Ent­kom­men mög­lich ist. Genau­so kann es zu einem geschütz­ten Haus gemacht wer­den, indem eine Luke ver­schlos­sen wird.

Bei­spiel Voliere

Die­ses Gehe­ge / die­se Volie­re ist eigent­lich ein Hüh­ner­aus­lauf und ist in ver­schie­de­nen Grö­ßen erhält­lich. Im Grun­de eine run­de, ein­fa­che Sache, aber…

Es hat einen Moment gedau­ert im Inter­net ein pas­sen­des Foto zu fin­den, bei dem zu erken­nen ist, war­um die­ses ein “schö­nes” — aber — ist. Dass das gute Stück auf Stei­nen , also kei­ner Wie­se ste­hend soll, wenn es als Voll­zeit­vo­lie­re genutzt wird, steht wohl inzwi­schen außer Frage 😉

Jedoch ist gut erkenn­bar, dass hier nur ein 6 Eck Geflecht vor­han­den ist , auch Hasen­draht genannt, und die Tür eben­falls Lücken auf­weist. Wird der Draht durch einen Volie­ren­draht ( punkt­ver­schweißt, ver­zinkt, max 19x19, bes­ser 16x16 oder ide­al 12 x12 groß) aus­ge­tauscht (oder zusätz­lich) und an der Tür etwas zur “Abdich­tung” ange­bracht, dann ist es durch­aus eine gute Möglichkeit 🙂

Zur “Abdich­tung” im Tür­be­reich kön­nen Plat­ten / Leis­ten aus Holz ( Vor­sicht, könn­te ange­nagt wer­den und gehört ggf schnel­ler aus­ge­tauscht) oder auch Metall genutzt wer­den. Dafür wer­den die­se nur am Git­ter so ange­bracht, dass die Spal­ten ver­schlos­sen sind und kein Mar­der, kei­ne Rat­te und im bes­ten Fal­le auch kei­ne Maus hin­ein gelangt. Das soll­te durch Fest­schrau­ben von innen mög­lich und aus­rei­chend sein.

Wei­te­re Bei­spie­le fol­gen ggf nach und nach ( Wenn Fotos zur Ver­fü­gung gestellt wer­den oder neue “geeig­ne­te” Model­le auf den Markt kommen.

Alle Anga­ben sind ohne Gewähr und als Bei­spie­le zum bes­se­ren Ver­ständ­nis. Ich über­neh­me kei­ne Garantie/ Ver­ant­wor­tung o.ä. für Pro­duk­te, Tie­re o.a.