Fragen

Vie­le Fra­gen haben sowohl neue Kanin­chen­el­tern, als auch “alte Hasen”.

Hier hof­fen wir schon ein paar auf­klä­ren zu können.

Kann ich einen Hasen mit einem Kanin­chen halten?

Genau­ge­nom­men nicht. Hasen und Kanin­chen sind nicht nur zwei ver­schie­de­ne Arten, es ist zudem ver­bo­ten, Wild­tie­re aus der Natur zu ent­neh­men und zu hal­ten. Zudem sind Hasen Ein­zel­gän­ger. Die soge­nann­ten “Stall­ha­sen” sind aller­dings nichts ande­res als gro­ße Kanin­chen, die in der Regel zur Fleisch­ver­sor­gung der Selbst­ver­sor­ger die­nen. Han­delt es sich um ein Kanin­chen? Dann ja. Hier ist nur auf den Platz und die Ver­träg­lich­keit unter­ein­an­der zu ach­ten, wie bei jedem ande­ren Kanin­chen auch. Bei unter­schied­li­cher Grö­ße, z.B. Zwerg oder Klein­ka­nin­chen zum Rie­sen, Soll­te jedoch bes­ser hin­ge­schaut wer­den. Ein Zwerg und ein Rie­se sind nicht immer so dicke mit­ein­an­der. Ist es eine Grup­pe von z.B. zwei Zwer­gen und zwei Rie­sen, passt es oft bes­ser. In Erfah­rungs­be­rich­ten habe ich gele­sen, dass sich Kanin­chen dann doch eher einen Part­ner suchen, der mit der eige­nen Kör­per­grö­ße “har­mo­niert”. 

Was ist der Unter­schied zwi­schen Hase und Kaninchen?

Wie bereits erwähnt sind es zwei ver­schie­de­ne Arten. Das Kanin­chen ist etwas klei­ner, rund­lich- gedrun­gen. Sie haben meist brau­ne Augen. Manch­mal auch blau oder rot (je nach Ras­se). Sie leben in Kolo­nien, in der jedes einen Bau hat, wo es sich u.a. bei Gefahr zurück zie­hen kann. Ein Wurf wird im Bau, nach ca. 28 — 33 tagen, in einem Nest gebo­ren, das aus gesam­mel­tem Mate­ri­al und Fell der Mut­ter­hä­sin besteht. Die Jun­gen kom­men blind, nackt und taub zur Welt. Die Augen öff­nen sich zw. dem 9–11. Tag und bald dar­auf gibt es die ers­ten Ausflüge.

Hasen, unse­re bekann­ten Feld­ha­sen, sind grö­ßer , “ste­hen” eher auf­recht, und haben gelb / gol­de­ne Augen und län­ge­re Hin­ter­pfo­ten, wie auch her­vor­ste­hen­de Becken­kno­cken, im ver­gleich zum Kanin­chen. Sie sind Ein­zel­gän­ger und wer­den nach ca. 2 Mona­ten mit Fell und offe­nen Augen in einer Mul­de im Feld gebo­ren. Die Mut­ter ist in der weit­läu­fi­gen Nähe und kommt 1–2 mal zum Säugen. Sie sind Nest­flüch­ter und kön­nen ggf. bei Gefahr davonlaufen.

Bie­ten Sie auch Kur­se an, für die Infos oder auch The­ra­pie. Bie­ten Sie Strei­chel­ta­ge, für Inter­es­sier­te , die sich kei­ne Tie­re hal­ten können?

Ganz so ein­fach ist das alles lei­der nicht. Über eini­ges lie­ße sich jedoch spre­chen. Für die­se Fra­gen gibt es einen extra Unter­punkt im Menü. 

Ich möch­te mein Pär­chen zu einer Grup­pe ver­grö­ßern und ihnen ein Tier hin­zu­set­zen. Am bes­ten ein Weibchen?

Bit­te über­le­gen Sie sich die­sen Schritt ganz genau. Zu einem bestehen­den Pär­chen, was sich ver­steht, eines dazu zu set­zen gibt oft Pro­ble­me. Alle Kon­se­quen­zen, von Ver­let­zun­gen bis hin zum wei­te­ren Pär­chen, ggf. dazu gehö­ri­ges wei­te­res Gehe­ge, weil eine Tren­nung erfol­gen muss, ist zu beach­ten, über­den­ken und abzu­wä­gen. Soll eine Grup­pe ent­ste­hen, so ist nicht nur das pas­sen­de Alter zu beach­ten ( bit­te kom­men Sie nicht auf “süße” Ideen, wie ein Jung­tier dazu set­zen zu wol­len, wenn Sie bereits adul­te Tie­re haben. Das ist nicht süß für die Tie­re und kann sogar gefähr­lich wer­den.) Wer alles über­dacht hat und es den­noch ver­su­chen möch­te: über­le­gen Sie (min­des­tens) zwei Tie­re hin­zu zu set­zen. Eines ist oft das fünf­te Rad am Wagen und das geht nicht sel­ten schief. Zudem ist ein Pär­chen — soll­te es nicht klap­pen- leich­ter (zusam­men) von dem ande­ren zu tren­nen, es muss bei den bei­den auch kei­ne erneu­te Ver­ge­sel­lachf­tung erfol­gen. Wenn es ein klas­si­sches Pär­chen ist, dann ist eine Häsin nicht die ers­te Wahl. Kom­pli­ziert wird es auch mit einem Früh­kas­trat, der nicht als “Mann” durch­grei­fen kann, wenn es zu Strei­tig­kei­ten kommt unter den Damen. Er ist über­for­dert. Han­delt es sich um zwei Ramm­ler, die früh­kas­triert sind, so kann ein klas­si­sches Pär­chen dazu oder ggf. pas­sen­de wei­te­re jungs. Zwei Weib­chen sind bei einem Ramm­ler­duo ggf. eben­falls mög­lich, soll­te aber idea­ler­wei­se schon zusam­men gewohnt haben und nicht auf­fäl­lig Domi­nant sein. Die vor­han­de­nen Jungs soll­ten “bereit” sein für zwei Damen. Letzt­end­lich ist die Grup­pen­er­stel­lung spä­ter schwie­ri­ger… Lesen Sie auch den Punkt Vergesellschaftung.

Mehr Weib­chen als Männ­chen / immer glei­che Anzahl in der Grup­pe?!

Emp­feh­lun­gen gehen zum Teil in die Rich­tung, dass etwa gleich vie­le Ramm­ler wie Häsin­nen in der Grup­pe sein soll­ten. Das muss aber nicht zwin­gend not­wen­dig sein und ist pau­schal nicht zu beant­wor­ten. Es kommt auf die Tie­re und die “Umstän­de” an. In einer grö­ße­ren Grup­pe, z.B. schon ab fünf Tie­ren mög­lich, ist eine unge­ra­de Anzahl eben­falls denkbar.

Ich möch­te kei­nen Nach­wuchs und des­we­gen gleich­ge­schlecht­li­che Tie­re hal­ten. Wel­ches ist die bes­se­re Wahl?

Die­se Fra­ge ist ganz leicht zu beant­wor­ten: Das “Zau­ber­wort” heißt Kas­tra­ti­on. Ein Pär­chen, wobei das Männ­chen kas­triert ist, bringt eben­so kei­nen Nach­wuchs, wie gleich­g­le­schlecht­li­che Grup­pen. Bei gleich­ge­schlecht­li­chen Grup­pen hin­ge­gen müs­sen eini­ge Din­ge beach­tet wer­den. Auch wenn zwei Ramm­ler  für Anfän­ger geeig­net sind, so soll­ten sie kas­triert sein, damit sie sich auch nach ein­tre­ten der Geschlechts­rei­fe, bzw das Alter, in dem dies geschieht, ver­ste­hen. Bei Weib­chen hin­ge­gen führt man in der Regel kei­ne Kas­tra­ti­on durch. Hier­für müss­te im Gegen­satz zu einem Ramm­ler , der unte­re Bauch­raum geöff­net wer­den, was allein Oppa­ra­tiv einen gro­ßen Ein­griff mit Risi­ken bedeu­tet. Somit ist eine rei­ne Weib­chen­grup­pe, die ste­tig unter Hor­mon­schwan­kun­gen ( Hit­ze, schein Schwan­ger­schaft) “lei­det”, ris­kant bis unge­eig­net. Im schlimms­ten Fal­le kön­nen dabei schwe­re Ver­let­zun­gen entstehen.

Kann ich den Ramm­ler gleich nach der Kas­tra­ti­on zur Häsin dazu setzen?

Das kommt ganz dar­auf an. Wenn der Tier­arzt gesund­heit­lich gese­hen kei­ne Beden­ken hat (Wundheilung),so muss jedoch ggf. noch eine Kas­tra­ti­ons­qua­ran­tä­ne abge­war­tet wer­den, wenn das Tier schon etwas älter ist und Geschlechts­reif. Hier­von sind Ramm­ler betrof­fen, die kom­plett aus­ge­bil­de­te Hoden haben ( meist ab ca 12 Wochen). Ande­re kön­nen dann ggf. wie­der zur Häsin. Unse­re Emp­feh­lung: Kas­tra­ti­on erst mit aus­ge­tre­te­nen / her­ab­ge­senk­ten Hoden kas­trie­ren las­sen: Es bil­den sich erst dann Hor­mo­ne die bei den Tie­ren für bes­se­res, gesün­de­res Wachs­tum ver­ant­wort­lich sind. Es gibt die her­aus­fan­den, dass die­se Tie­re auch wider­stands­fä­hi­ger und weni­ger anfäl­lig sind. Auch in Bezug auf Kno­chen­dich­te ( Stich­wort: falsch gesprun­gen, Kno­chen­bruch, Osteo­po­ro­se…). Zudem muss ein TA nicht lan­ge “suchen” und läuft “Gefahr” , dass sich auf der Suche Ver­nar­bun­gen bil­den, sodass der Hoden nicht absin­ken kann. Dies erfor­dert eine “erneu­te” , auf­wän­di­ge­re Kas­tra­ti­on mit grö­ße­rem Ein­griff und Kosten.

Was heißt “Hit­ze” bei der Häsin?

Das ist die Zeit, in der die Häsin ger­ne Nach­wuchs bekom­men bzw “erzeu­gen” möch­te, und bereit ist für eine Auf­nah­me. Man­che kön­nen rabia­ter und zickig in die­ser Zeit wer­den. Sie sind knur­rig, kön­nen ver­mehrt Schein­an­grif­fe durch­füh­ren und Gra­ben viel. 

Wie kann ich die schein- Schwan­ger­schaft bei Häsin­nen vermeiden?

Zunächst muss man wis­sen, dass sie durch Auf­rei­ten (tritt in die Flan­ken) aus­ge­löst wer­den kann. Somit auch “kräf­ti­ges” strei­cheln und Anfas­sen in dem Bereich. Ist man behut­sam und der Part­ner nicht domi­nant , rei­tet also nicht oft auf, fin­det die Schein­schwan­ger­schaft auch sel­ten statt. Lebt die Häsin in einer Grup­pe, auf­rei­ten wie aber auch Ernäh­rungs­um­stel­lung  und Tem­pe­ra­tur Rege­lung (ggf in Innen­hal­tung effek­tiv) hel­fen nicht, kann evtl. nur noch eine Kas­tra­ti­on hel­fen. In letz­ter Zeit habe ich wie­der viel lesen müs­sen, dass der TA emp­fiehlt, einen Wurf aus­tra­gen zu las­sen. Ist hier jedoch nicht bekannt wer die Eltern Tie­re sind, Krank­hei­ten nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kön­nen und die Häsin zudem über ein Jahr alt, so ist hier­von drin­gend! abzu­ra­ten. Bit­te suchen  Sie zudem einen neu­en TA, der auch auf Klein­tie­re spe­zia­li­siert ist. Lesen Sie auch die Rubrik ein­mal Nach­wuchs bekom­men. Des Wei­te­ren ist eine anschlie­ßen­de Kas­tra­ti­on der Häsin dadurch nicht aus­ge­schlos­sen… In bei­den Fäl­len gibt es kei­ne Garan­tie, dass sich das Tier im Ver­hal­ten “bes­sert” oder  verändert.

Wel­che Kom­bi­na­ti­on für Anfänger?

Wie bereits erwähnt, ist eine Kom­bi­na­ti­on von zwei Weib­chen nicht zu emp­feh­len (Aus­nah­men aus­ge­nom­men, wie evtl. ein Mut­ter — Toch­ter­ge­spann plus (Spät)kastrat- aber auch hier kann es spä­ter zu Komplikationen/ strei­te­rei­en kom­men ( im Hin­ter­kopf behal­ten). Ein Pär­chen ist immer ein gutes Gespann. Die Häsin bekommt ab und an ihre Hit­ze und kann auch mal zicki­ger oder anstren­gen­der wer­den. Das trifft jedoch nicht immer auf alle Weib­chen zu. Auch hier gibt es Dif­fe­ren­zie­run­gen. Ja sogar ein Ramm­ler kann sich mal genervt füh­len von ihren Anband­lun­gen und knurrt zurück. Kein Tier meint es böse oder ist des­we­gen böse. Wem der Gedan­ke aber Unbe­ha­gen berei­tet, der soll­te even­tu­ell über ein Ramm­ler­ge­spann nach­den­ken. Wenn zwei Ramm­ler jung kas­triert wer­den ver­ste­hen sie sich für gewöhn­lich ein Leben­lang — ohne Hor­mo­nel­le “Stim­mungs­schwan­kun­gen” 😉

Und das Alter?! Vie­le möch­ten jun­ge bzw “Baby­ka­nin­chen” haben, damit sie sich noch gut an einen gewöh­nen und zahm wer­den… Das kann ich gut ver­ste­hen, doch sind Kanin­chen genau­so Lebe­we­sen wie wir und das Alter ist nicht unbe­dingt aus­schlag­ge­bend. Mit dem Umzug in ein neu­es Zuhau­se kann sich der Cha­rak­ter ändern, vor allem Jung­tie­re durch­lau­fen eine Art Teen­ager­pha­se … Somit kann auch die Adop­ti­on von Erwach­se­nen Tie­ren in Betracht gezo­gen werden.

Wie­viel kos­tet ein Kanin­chen im Monat?

Das ist etwas schwie­ri­ger zu beant­wor­ten. Es hängt davon ab, wie vie­le Tie­re ins­ge­samt vor­han­den sind und ob man auf Groß­pa­ckun­gen zurück­grei­fen kann. Das lohnt sich bei 2–4 Kanin­chen nicht. Zudem ist es auch davon abhän­gig, was man ihnen noch an Lecker­lies zusteckt und ob ggf eine eige­ne schö­ne gro­ße “bun­te” Wie­se vor­han­den ist ( nicht nur eins, zwei Blüm­chen mit etwas Gras, son­dern Viel­falt), oder das meis­te zukau­fen müss­te. So kann man für ein Tier pro Monat run­ter­ge­rech­net auf bis  zu 50€ kom­men. Hier­bei sind aber nur Fut­ter­kos­ten und Ein­streu ein­kal­ku­liert. Imp­fung und ande­re Tier­arzt­kos­ten sind extra. Es ist Rat­sam sich für mög­li­che Tier­arzt­kos­ten etwas zurück zu legen. Schnell könn­te etwas pas­sie­ren, das eine höhe­re Tier­arzt­rech­nung zu fol­ge haben könnte.

Was kos­tet eine Impfung?

Das hängt ganz vom Impf­stoff und TA ab. Im Som­mer 2018 haben wir von Prei­sen von 30–75€ pro Tier und Imp­fung gehört. Fra­gen Sie Ihren TA nach Sam­mel­ak­tio­nen / Impf­ta­ge für Kanin­chen. Man­che Sam­mel­ak­tio­nen wer­den außer­halb ihrer Pra­xis orga­ni­siert. Hier führt natür­lich auch ein TA die Imp­fung durch. Aber oft güns­ti­ger, da die gro­ßen Ampul­len genutzt wer­den kön­nen und nicht halb ange­bro­chen weg­ge­wor­fen werden.

Wie­viel kos­tet die Erstausstattung ?

Nur das Zube­hör gerech­net (Stall, Toi­let­te, Häu­ser etc) hängt von der Grö­ße  und  Zustan­des (neu/gebraucht) des Gehe­ges ab, sowie der Aus­stat­tung . Das kann somit bei weni­gen Euro oder weni­gen hun­dert Euro, aber auch über 1000€ lie­gen. Somit gibt es kei­ne kla­re Gren­ze. Jedoch soll­te man immer dar­an den­ken, dass das Gehe­ge groß genug ist und nicht zu klein und “bil­lig” ange­setzt. Das kann unnö­ti­ge Zusatz­kos­ten ver­mei­den. Häu­ser, Näp­fe etc. machen nur einen gerin­gen Teil aus.

Wie hoch ist in etwa die Schutz­ge­bühr von Kaninchen?

Auch hier gibt es Unter­schie­de. Von weni­gen Euro­nen bis hin zu über hun­dert Euro. Manch­mal möch­ten Züch­ter für ihre (Zucht)Tiere sogar eini­ge hun­dert Euro. Unter­schie­de kön­nen davon abhän­gen, ob sie geimpft sind, kas­triert sind oder ein­fach schnell “weg müs­sen”. Ob sie vom Züch­ter, “Pri­vat Leuten”(Unfall Wurf/ “kei­ne Lust mehr” oder ““All­er­gie“”), Not­sta­tio­nen, Tier­hei­men oder gar vom Ver­meh­rer kom­men. Bei den Tie­ren soll­ten Sie sich immer den Gesund­heits­zu­stand zei­gen las­sen und was sie zu fres­sen bekom­men haben. Soll­ten die Tiere mit mög­lichst bil­li­gem und ung­eig­ne­tem Fut­ter ernährt wor­den sein, soll­te dies auch nicht von heut auf mor­gen dras­tisch ver­än­dert wer­den. Der Umzugs­stress ist schon groß und eine Umge­wöh­nung für Magen und Darm benö­tigt eini­ge Tage um sich umzu­stel­len. So kön­nen auch Durch­fäl­le ver­mie­den wer­den. Eltern­tie­re kön­nen eben­falls eine Aus­sa­ge­kraft haben. Gibt es z.B klei­ne Kanin­chen  schon für 10€ , könn­te es sich auch um grö­ße­re  Ras­sen han­deln. Die Über­ra­schung kommt dann ein paar Wochen spä­ter, wenn sie aus­ge­wach­sen zwei- drei­mal grö­ßer sind als Zwer­ge. Sind die Eltern also schon 3 kg oder gar grö­ßer , kann man sich dar­auf ein­stel­len und über­le­gen, ob der Platz aus­rei­chend ist für grö­ße­re Rassen.

Rech­nen wir ein­mal Pau­schal zusammen:

Tie­re im Schnitt , nicht kas­triert oder geimpft á 60€ (Pär­chen 120€)

Kas­tra­ti­on, in der Gegend, güns­ti­ger Mit­tel­wert 100€ pro Zwerg

Imp­fun­gen … vie­le bestä­ti­gen die kos­ten von eher 70€ pro Tier und Imp­fung — Mit­tel­wert á 50€ pro Tier und Imp­fung  (Pär­chen ca bis zu 200€)

Da kom­men schnell ca 400€ für ein Pär­chen zusam­men, das für ein paar Mona­te / maxi­mal ein Jahr geimpft ist, der Ramm­ler kastriert.

Prei­se kön­nen nach eini­gen Jah­ren vari­ie­ren, wenn man die glei­chen Züch­ter “beob­ach­tet” — es wird eben alles teurer.

Wie kann ich einen Ver­meh­rer von einem Züch­ter unterscheiden?

Zuge­ge­ben ist das heu­te nicht mehr so ein­fach. Ver­meh­rer haben nicht weni­ger Platz in ihren Stäl­len und müs­sen auch nicht zwangs­wei­se nied­ri­ge Prei­se für die süßen Fell­na­sen anstre­ben. Inter­es­sen­ten  kön­nen jedoch den “Markt” eine Wei­le beob­ach­ten und auch die Zuch­ten anse­hen. Hat ein ver­meint­li­cher Züch­ter sehr oft ver­schie­den far­bi­ge Tie­re, die sich ähneln, stam­men sie ggf. von den glei­chen Eltern­tie­ren und das mit gerin­gem Zeit­ab­stand? Geht er / sie  inner­halb kur­zer Zeit in der Schutz­ge­bühr her­un­ter? (wird den Wurf “nicht los”, vor allem in der Feri­en­zeit).  Akzep­tiert er/sie so ziem­lich alles was Sie sagen, auch wenn das Gehe­ge wirk­lich zu klein ist oder inter­es­siert sich vll nicht für die künf­ti­ge Hal­tung, auch wenn der Gesetz­ge­ber Vor­ga­ben gibt( z.B. han­dels­üb­li­cher Stall/ unge­si­cher­tes Gehe­ge)? Stellt er/ sie kei­ne oder nur weni­ge Fra­gen zur ange­dach­ten Hal­tung und ist er/ sie auch spä­ter nicht für Rück­fra­gen da? Dann soll­ten Sie von einer Adop­ti­on der Tie­re absehen.

War­um ein gro­ßes Gehe­ge / Stall?

Mal von dem Gesetz abgesehen…

Es hält die Tie­re gesund: durch Platz, Bewe­gung, Beschäf­ti­gung und  auch Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten zwi­schen den Tie­ren und / oder dem Men­schen gegen­über sind sehr sel­ten bis gar nicht vor­zu­fin­den. In gro­ßen Gehe­gen kann man sich zu ihnen set­zen. Das för­dert das Ver­trau­en und die Bin­dung zwi­schen Mensch und Tier. Ist das Gehe­ge groß genug, ist es auch nicht so wild, wenn an einem Tag, oder wäh­rend des Urlau­bes ein paar Tage , nicht stattfindet.

Was ist eine freie Wohungshaltung?

Nor­ma­ler­wei­se soll­te dies bedeu­ten, dass die Tie­re in einem Haus oder eine Woh­nung leben, wo ihnen ein Gehe­ge zur Ver­fü­gung steht, dass sie unter Auf­sicht regel­mä­ßig ver­las­sen und dabei (fast) in der gesam­ten Woh­nung / im gesam­ten Haus her­um­lau­fen dür­fen. Heu­te bedeu­tet es lei­der immer öfter, dass die Kanin­chen sich in der Woh­nung / im Haus den gan­zen Tag und auch in der Nacht ( somit auch unbe­auf­sich­tigt) frei bewe­gen dür­fen, ohne dass ihnen ein eige­nes Reich / Gehe­ge und somit Revier zum Rück­zug zur Ver­fü­gung steht.

War­um soll­ten mei­ne Kanin­chen so nicht leben? 

Zum einen steht ihnen kein eige­nes Gehe­ge zur Ver­fü­gung, was für sie jedoch sehr wich­tig ist und ein natür­li­ches ver­hal­ten dar­stellt, sich zurück­zu­zie­hen und gleich­zei­tig Wohl­be­fin­den und Sicher­heit ermög­licht. Zum ande­ren sehen sie die gesam­te Woh­nung als ihr eigen an und Erzie­hung und Stu­ben­rein­heit ist damit auch oft vom Tisch. Ihr gro­ßes Ter­ri­to­ri­um muss ja ste­tig neu makiert wer­den. Es ist Stress für unse­re Nasen, auch wenn wir es nur gut mei­nen , ver­mensch­li­chen wir sie zu stark und es kön­nen diver­se Ver­hal­tens­stö­run­gen auf­tre­ten. Ein wei­te­rer Punkt ist auch, dass sie kaum bis nicht mit einem neu­en Part­ner ver­ge­sell­schaf­tet wer­den kön­nen. Ein Aus­lauf in der Woh­nung, oder einem gro­ßen Teil davon, ist natür­lich nicht aus­zu­schlie­ßen und etwas ande­res. Auch über meh­re­re Stun­den hin­weg. Den­noch soll­te ein Teil den Tie­ren nicht zur Ver­fü­gung ste­hen, damit die­ser als “neu­tral” “genutzt” wer­den kann, soll­te dies erfor­der­lich wer­den. Zudem sind “Gren­zen”, wie in der Nacht oder eini­ge Stun­den wann auch immer ins Gehe­ge set­zen, hilf­reich in vie­len Din­gen. Z.B darf auch nicht ver­ges­sen wer­den, dass es für die Nasen außer­halb des Gehe­ges neu­es zu ent­de­cken geben kann. Dies ist eine Art von Beschäf­ti­gung und Freu­de ( Aus­lauf). Das schlägt rela­tiv schnell in tris­tes (Trau­rig­keit, Lan­ge­wei­le) um, stün­de ihnen immer alles zur Ver­fü­gung. 

Zwerg­ka­nin­chen, Zwerg­wid­der, Farbenzwerg…?

Der Begriff Zwerg­ka­nin­chen umfasst alle Zwerg­ras­sen. Dar­un­ter fal­len Far­ben­zwer­ge, Zwerg­wid­der, Zwerg­rexe und Löwen­köpf­chen. Aber auch Her­me­lin­ka­nin­chen sind klei­ne Tie­re. Das Gewicht liegt über 1kg, sel­ten 1 kg, bis hin zu ca 2 kg, sel­te­ner knapp über 2 kg (Zwerg­wid­der). 

Zwerg­wid­der, Mini­lops oder NHD?

Im Grun­de sind alles Zwerg­wid­der. Die Zwerg­wid­der aus Deutsch­land, die mini­lops aus Eng­land und die NHD kom­men aus den Nie­der­lan­den. Den­noch ist bei den Mini­lops Vor­sicht gebo­ten. Die­se wer­den teils immer klei­ner gezüch­tet. Klei­ner als sie ohne­hin schon sind, was oft zu Pro­ble­men führt. Das nied­li­che aus­se­hen mit dem run­den Püpp­chen-Gesicht “lockt” Inter­es­sen­ten an und zudem blei­ben sie klei­ner. Jedoch ist durch die­se “Zucht” die Pro­ble­ma­tik von Zahn­pro­ble­men und ver­kürz­te Schnauz­par­tie mit kür­ze­ren Nasen­gän­gen und manch­mal Ohr­pro­ble­me gege­ben. Der typi­sche Wid­der­kopf geht hier ver­lo­ren, Ohren wer­den teils kurz gehal­ten, aber den­noch hän­gend, und die Nasen abge­flacht, als wäre das Tier gegen eine Schei­be oder Wand gelau­fen. Natür­lich kön­nen auch Pro­ble­me bei ande­ren Ras­sen auf­tre­ten. Sehen wir uns aber die Zahn­rei­he z.b. an, die mit immer gleich vie­len Zäh­nen vor­liegt, dann müs­sen die­se ja irgend­wo hin, wenn die Schnau­zen­par­tie kür­zer und Plat­ter wird… Das führt dann oft zu Zahn­pro­ble­men ( z.b. durch Ver­schie­bung). Oder auch zu kür­ze­ren Nasen­we­gen und somit zu Atem­pro­ble­men. Ähn­lich wie Möp­se mit fla­cher Schnau­ze, oder fren­chies, deren Zäpf­chen gekürzt wer­den muss. Schau­en Sie sich die Tie­re zumin­dest gut an, ach­ten auf Grö­ße und Form und ob der Züch­ter ein Züch­ter ist oder ein “Züch­ter”. Ins­be­son­de­re die Mini lop wer­den oft zu hohen Prei­sen gehan­delt, die Züch­ter und “Züch­ter” sind stolz auf ihre Run­den Köp­fe, kur­zen Ohren, das nied­li­che aus­se­hen, oft auf die Fla­chen Nasen/ Stirn im Pro­fil und das gerin­ge Gewicht (oft sogar noch unter 1,5 kg, mit teils ca 1,2 kg). Sie ent­spre­chen jedoch nicht mehr dem aus­se­hen und typ von wid­dern. Sehen Sie sich die Tie­re im Pro­fil an: gibt es eine Nase die zumin­dest leicht nach vor­ne geht, wie ein Kanin­chen es haben soll­te, oder sieht die Nase aus wie “ein­ge­drückt” oder flach (“abge­schnit­ten”), wie ein Mops o.ä.?!

Ich habe die Kanin­chen hin­ein geholt, da es im Win­ter so kalt drau­ßen ist. Kann ich sie im April, wenn es schö­ner ist, wie­der raus setzen?

Kanin­chen ver­tra­gen die Käl­te bes­ser als die Wär­me. Damit sie im Win­ter nicht frie­ren, müs­sen sie nicht des­halb ins Haus geholt wer­den. Wer es den­noch machen möch­te, soll­te die Tie­re nicht zu spät hin­ein holen. Wenn sie erst ein­mal Win­ter­fell haben und es zumin­dest nachts schon Minus­gra­de sind, müs­sen sie erst umge­wöhnt wer­den. D.h. ca. ab anfang Okto­ber. Die durch­schnitt­li­che Tem­pe­ra­tur im Haus/ in der Woh­nung liegt bei ca 20Grad Cel­si­us. Das sind bei minus­gra­den über 20grad unter­schied. Das ist nicht ein­fach für die klei­nen. Gibt es jedoch Umstän­de, die es spä­ter erfor­dern, sie hin­ein zu holen, kann man sie leicht umge­wöh­nen und den Wech­sel erleich­tern, damit es kei­ne Pro­ble­me  und / oder Krank­heits­fäl­le gibt. Die Umge­wöh­nung erfolgt von drau­ßen nach innen ( offe­nes) zumin­dest vor­erst gekipp­tes Fens­ter, anschlie­ßend geschlos­sen und erst spä­ter wird auch die Hei­zung ein­ge­stellt, sofern nötig).

Anders her­um ist es jedoch nicht so leicht. Sol­len die Zwer­ge im April die war­me Son­ne und das ers­te Grün (vor­sich­tig ) genie­ßen , so kön­nen sie bei mind. 15 Grad stun­den­wei­se im Gar­ten hop­peln. Für die Dau­er­haf­te Hal­tung in Außen­hal­tung muss jedoch bis Ende Mai / Anfang Juni gewar­tet wer­den. Die Tem­pe­ra­tu­ren kön­nen bis dahin nachts noch unter 15Grad fal­len, teil­wei­se sind noch minus­gra­de mög­lich. Da die Nasen aber über kein Win­ter­fell (mehr) ver­fü­gen kön­nen sie sich nicht aus­rei­chend schüt­zen und krank werden.

Kurz zusam­men­ge­fasst: Eine schnel­le­re Umge­wöh­nung im Win­ter von außen nach Innen ist mög­lich, von innen nach außen im Win­ter und frü­hen Früh­jahr jedoch nicht und zu ris­kant. Im Früh­jahr die ers­ten war­men Tage mit dem ers­ten Grün genie­ßen ist aber mög­lich, solan­ge die Tem­pe­ra­tur es tags­über her­gibt und spä­ter die Tie­re wie­der zurück ins Haus kehren.

Ist eine Außen­hal­tung für die Tie­re bes­ser als Innenhaltung?

Die Außen­hal­tung kommt zwar der natür­li­chen Lebens­wei­se näher, aber des­we­gen muss man nicht zwangs­wei­se sagen, dass die Innen Hal­tung gleich viel schlech­ter ist. Man­che besit­zen kei­nen Gar­ten, aber ggf. ein eige­nes klei­nes Zim­mer für die Plüsch Nasen. Und der Platz ist mit das wich­tigs­te. Es soll­ten nur kei­ne Kabel und Gift­pflan­zen in Knab­ber­nä­he sein und dann gibt es nicht mehr all­zu viel zu beachten.

Was soll­te ich in Innen­hal­tung gegen­über Außen­hal­tung beachten?

Zunächst ein­mal sind es ganz ande­re All­tags­ge­räu­sche (z.b. Staub­sauger, vie­le Stim­men in einer Fami­lie über län­ge­re Zeit…) sind die Tie­re neu in der Fami­lie gilt es, die Tie­re lang­sam her­an zu füh­ren. Die Tie­re soll­ten auch nicht in der Nähe von Hei­zung, Fens­ter und  Türen mit “star­kem Durch­lauf” sit­zen (erschre­cken). Auch rate ich davon ab, die Tie­re im sel­ben Zim­mer zu hal­ten , in dem geschla­fen wird. Sie sind Däm­me­rungs­ak­tiv und kön­nen abends, mor­gens und auch nachts für ram­ba Zam­ba und somit schlaf­stö­rend wir­ken. Zudem kön­nen Streu und Heu auch bei nicht All­er­gi­kern stö­rend auf die Atem­we­ge wir­ken und ggf Jah­re spä­ter All­er­gien aus­lö­sen. Das ist nicht zwin­gend so, aber eine rei­ne Vor­sichts­maß­nah­me. Ver­mie­den wer­den soll­ten auch Orte mit einem Fern­seh­ge­rät. Die Tie­re neh­men auf­grund ihrer Ohr­struk­tur Schall­wel­len anders und inten­si­ver wahr. Wäh­rend wir nor­mal mit ihnen spre­chen, wirkt es ähn­lich wie “anschrei­en”, da muss nicht noch der Fern­se­her mit­wir­ken. Da die Tie­re die Hit­ze nicht gut ver­tra­gen, ist auch ein nicht kli­ma­ti­sier­ter Dach­bo­den im hei­ßen  Som­mer abzulehnen.

Und umge­kehrt?

Auch hier gibt es Geräu­sche , die zu Beginn erst “gelernt” wer­den soll­ten, zudem ist der Stand­ort nicht zu unter­schät­zen. Neben dem Erschre­cken, wie in der Woh­nung z.b. durch das “aus dem Nichts auf­tau­chen”, soll­te ein schat­ti­ger Platz gewählt wer­den, der auch Wet­ter geschützt ist. Andern­falls muss im Gehe­ge mit Sei­ten­wän­den etc ein Wet­ter­schutz ( Regen­frei­er Bereich und Wind­schutz) geschaf­fen wer­den. Leben die Tie­re nicht in einem Gehe­ge / einer Volie­re, so darf im Som­mer der Stall nie mit decken abge­deckt wer­den. Man meint es gut und will die Wär­me drau­ßen las­sen und vor Son­nen­ein­strah­lung schüt­zen, jedoch staut sich dabei nur die Hit­ze im Stall und die Tie­re kön­nen dem nicht ent­flie­hen. Gehe­ge  / Volie­ren sind von den Sei­ten, unten und oben vor dem Aus­bre­chen aber auch vor Ein­brü­chen von Fraß­fein­den zu schüt­zen. Unter Auf­sicht kann der Aus­lauf  auf der Wie­se erfol­gen, wobei das Gras gemüm­melt wer­den kann.

Von Außen nach innen/ von innen nach Außen­hal­tung im Winter

Ich hat­te es schon ange­spro­chen, den­noch möch­te ich noch­ein­mal kurz dar­auf ein­ge­hen, bzw dar­an erin­nern: im Win­ter kön­nen die Tie­re aus der Innen­hal­tung nicht hin­aus in die Außen­hal­tung. Sie besit­zen kein schüt­zen­des Win­ter­fell und wer­den krank / könn­ten sogar ster­ben / erfrie­ren. Das gilt auch für Tie­re, die kurz­zei­tig von Außen nach Innen und wie­der nach Außen kom­men. Der Kör­per reagiert Recht flott auf die Tem­pe­ra­tur, zeigt es nur erst spä­ter durch den Fell­wech­sel / “Haar­ver­lust”. Das Tier ist dann nicht mehr (aus­rei­chend) geschützt.

Von Außen­hal­tung umzie­hen in die Innen­hal­tung im Win­ter ist jedoch weni­ger pro­ble­ma­tisch. Hier kann man die Tie­re inner­halb von weni­gen Wochen / eini­gen Tagen akkli­ma­ti­sie­ren. Die Tem­pe­ra­tur kann im Win­ter um die null Grad lie­gen oder gar manch­mal bei eini­gen Minus­gra­den. Die Tem­pe­ra­tur in unse­rem Haus/ uns­rer Woh­nung beträgt nor­ma­ler­wei­se um die 20, manch­mal sogar 25 Grad. Das ist eine Dif­fe­renz von 20–30 Grad, im Nor­mal­fall, und ist zu viel. Am bes­ten lüf­tet man den Raum, in den die Tie­re zie­hen wer­den, ein­mal kom­plett durch uns lässt das Fens­ter offen.( Im Not­fall kann man das Fens­ter nachts schlie­ßen oder kippen/ Spalt offen las­sen). Anschlie­ßend kann man die Tem­pe­ra­tur nach ein paar Tagen regu­lie­ren und das Fens­ter kip­pen / einen Spalt offen las­sen ( Tag und Nacht) für ca 1 Woche. Ein Schritt wei­ter ist das Fens­ter bereits geschlos­sen. Die­se Zeit soll­te län­ger andau­ern, ide­al sogar meh­re­re Wochen, bevor die Hei­zung in dem Raum erst leicht und spä­ter stär­ker auf­ge­dreht wer­den kann. Es sind nur Richtwerte/ Schätz­wer­te. Jedes Lebe­we­sen reagiert anders, jeder Win­ter kann anders sein. Es soll­te jedoch Zeit gelas­sen wer­den, damit die Tie­re sich ohne gro­ße Mühe und mit wenig Stress umge­wöh­nen können.

Was ist der Unter­schied von Tier­ge­recht und Artgerecht?

Art­ge­recht, ist die Lebens­wei­se der in der Natur leben­den Tie­re und deren Zusam­men­hän­ge. So wird ein Kanin­chen in der Natur von Fraß­fein­den gejagt, nicht medi­zi­nisch ver­sorgt, fres­sen nur das Fut­ter , was ihnen Jah­res­zeit­lich auf ihrem gro­ßen Ter­ri­to­ri­um zur Ver­fü­gung steht. Die Grup­pe ist groß, mit nicht kas­trier­ten Kanin­chen, die für Nach­wuchs sor­gen. Die Tie­re sind also sich selbst und den natür­li­chen Gege­ben­hei­ten überlassen.

Tier­ge­recht ist die Hal­tung unter mensch­li­cher Obhut, bei der wir den Tie­ren mög­lichst vie­le Aspek­te der Natur zuge­ste­hen. Das heißt mög­lichst viel Platz in einem geschütz­ten Gehe­ge für eine bestimm­te, begrenz­te Anzahl an Tie­ren. Ramm­ler sind kas­triert, um nicht für Nach­wuchs zu sor­gen und die Tie­re wer­den geimpft und Tier­ärzt­lich ver­sorgt. Fut­ter wird (in teils “abge­wan­del­ter” Form) das ange­bo­ten, was die Tie­re in der Natur fin­den und fres­sen wür­den (aus­ge­rich­tet auf ihre Ver­dau­ung und Phy­sio­lo­gie),  und das täg­lich, oft noch mit Lecke­rei­en und ande­ren Din­gen. Somit auch “Fri­sches” im Winter.

Sind Ihre Tie­re EC getestet?

Nein. Der EC Test ist qua­si ein 50/50 Test und nicht sehr aus­sa­ge­kräf­tig. Allein stress­be­dingt kann er einen erhöh­ten Titer anzei­gen.  Grund­sätz­lich gilt , dass fast alle Kanin­chen Trä­ger von EC sind, aber nur bei weni­gen bricht es aus. Des wei­te­ren kann ein EC Test von ges­tern, mor­gen schon pas­sé sein — jedes Tier, was es noch nicht trägt, kann sich jeder Zeit damit “anste­cken”. Wir selbst hat­ten (zum Glück) noch kei­nen Fall bei uns, bei dem EC auf­ge­tre­ten ist…

Was ist eigent­lich EC?

EC ( Ence­pha­li­to­zoon cuni­cu­li) ist die soge­nann­te Ster­nen­gu­cker — Krank­heit. Sie geht manch­mal ein­her mit Läh­mun­gen der Hin­ter­par­tie, sehr oft mit einen zur Sei­te kip­pen­den , oder nach oben sehen­den Kopf. Wegen der Kopf­schief­hal­tung wird es oft mit einer Ohren­ent­zün­dung ver­wech­selt, oder die Ohren­zün­dung mit EC. Also nicht jeder Ver­dacht auf EC bewahr­hei­tet sich , es ist dann eine Ohren­ent­zün­dung. Hier zeigt sich, wie wich­tig der Gang zum TA ist und eine gründ­li­che Unter­su­chung. Bei EC han­delt es sich um Mikro­or­ga­nis­men, die das ZNS befal­len und auch Ent­zün­dungs­re­ak­tio­nen aus­lö­sen kön­nen. Ver­ur­sacht oft durch Stress ( Immun­schwä­che) , ggf oft auch mit einer ande­ren Erkrankung/ wird ausgelöst. 

Als Behand­lungs­me­tho­de wer­den oft Wurm­ku­ren und auch Rin­ger­lö­sung gege­ben. Oft geht es den Tie­ren danach bes­ser. Man­che Kanin­chen leben sogar damit wei­ter, als wäre nichts. Ande­re müs­sen lei­der ( frü­her oder spä­ter) erlöst werden… 🙁

 

Las­sen Sie ein CT von den Tie­ren machen?

Nein. Auch hier liegt der Stress­fak­tor, wie bei der ste­ti­gen EC Unter­su­chung, sehr hoch. Häu­fi­ger Besuch beim TA, und dazu Nar­ko­se und die ent­spre­chen­de Strah­lung — das möch­ten wir den Tie­ren nicht zumu­ten … Unse­re Zucht-Tie­re sind gesund und somit erwar­ten wir nichts gra­vie­ren­des. Wäre etwas/ fällt beim Nach­wuchs etwas auf ( krum­me Zäh­ne, Auf­bei­ßer, Kie­fer­ver­schie­bung , trän­de­ne Augen ohne Ent­zün­dung…) wür­den wir natür­lich den TA auf­su­chen und bei etwa­igen ZF sofort mit Aus­schluss der Zucht reagie­ren , wie auch bei den Eltern und Geschwis­tern. *Auf Holz klopf*

Was ist ein Typ­zwerg und wie erken­ne ich dies? 

Genau­ge­nom­men ist ein Typ Zwerg

DAS gewoll­te Zwerg­ka­nin­chen. Es ist Typ­voll ( Kopf und Ohren pas­sen mit dem Kör­per zusam­men , klein gedrun­gen und wiegt ca um 1kg,vll etwas mehr) Sie wer­den auch als Mini zwerg­ka­nin­chen bezeich­net. Mit ihnen kann man jedoch nicht züch­ten, denn sie geben das Gen, wel­ches den Letal­fak­tor beher­bergt wei­ter. Tref­fen nun die­se Gene von den Eltern auf­ein­an­der, so ent­steht ein jun­ges mit dem Letal­fak­tor. Das bedeu­tet, dass das gebo­re­ne Jung­tier bereits nach Tagen ver­stirbt. Oft kann so ein Jung­tier die Milch der Mut­ter nicht ver­dau­en, ihm geht die Kraft aus…

Was heißt letal oder Pea­nut und wie erken­ne ich so ein junges? 

Letal heißt ein­fach nur “töd­lich”, in Bezug auf Zwer­gengwn oder Pea­nut ( ande­res Wort) ist es eine Muta­ti­on oder das dop­pel­te Zwer­gen­gen, was zum Tode des Orga­nis­mus führt — vor ein­tre­ten der Geschlechts­rei­fe. I.d.R. inner­halb der ers­ten 3–5 tage. Zu erken­nen ist so ein Jung­tier, anhand des Kör­pers ( Kopf ist oft grö­ßer als der Unter­leib , der bauch ist klein, unge­füllt und fal­tig. Durch­fall kann eben­falls die Fol­ge sein, da auch wenig auf­ge­nom­me­ne Nah­rungs­men­ge nicht ver­ar­bei­tet wer­den kann. Spä­ter baut der Kör­per ab, weil das klei­ne nicht mehr trin­ken mag. 

Ist denn Typ­voll nicht das Typzwergkaninchen? 

Nein. Ein Kanin­chen, das kein Typ­zwerg ist kann den­noch ein typ­vol­les aus­se­hen haben ( Län­ge der Ohren und der Gesamt­ein­druck des Kör­pers pas­sen zuein­an­der, auch wenn es Bei­spiels­wei­se 1,5 kg, 3 kg oder gar 5 kg wiegt). Sie brin­gen gro­ße, gesun­de Wür­fe zur Welt, haben selbst kei­ne Schwie­rig­kei­ten Nah­rung zu ver­wer­ten… Je nach Abstam­mung. ins­be­son­de­re grö­ße­re Häsin­nen sind für die Zucht eher geeignet. 

wür­den Sie Kanin­chen auch annehmen?

Soll­ten unse­re Nasen, aus wel­chem Grund auch immer, nicht mehr gehal­ten wer­den kön­nen, so neh­men wir sie bei uns auf/ kos­ten­los zurück, sofern wir den Platz haben. Wir hel­fen nach Mög­lich­keit auch bei der Ver­mitt­lung wei­ter. Stel­len Sie sich aber dar­auf ein, dass es dau­ern kann, bis es soweit ist und ein Aus­zug von heu­te auf mor­gen nicht unbe­dingt klappt. Was ande­re Tie­re betrifft: wir hat­ten schon Tie­re, die nicht mehr gewollt waren, auf­ge­nom­men und wei­ter­ver­mit­telt. Wir sind aller­dings kein Tier­heim und kön­nen uns nicht jedem Tier ein­fach so anneh­men. Beson­ders, wenn wir es nicht ken­nen ( sei­ne Geschich­te oder Gesund­heit). Wenn jedoch eins vor unse­rer “Haus­tür” sit­zen wür­de, wür­den wir es natür­lich nicht igno­rie­ren und uns dar­um küm­mern. Infos zum Tier sind aber immer bes­ser. Wir wür­den jedoch kei­ne Tie­re abkau­fen und ggf noch Ver­meh­rer unter­stüt­zen, die sich mit einem Wurf vll über­nom­men haben.