Zur Gruppe aufstocken
Wer ein Partnertier verloren hat und sich überlegt auf eine Gruppe “aufzurüsten”, sollte ausreichend darüber nachdenken und die Gegebenheiten gedanklich durchgehen ( was passiert, wenn es nicht klappt — Trennung der Voliere / des Geheges zu zwei Pärchen oder Gruppen). Dazu gehört natürlich der passende Platz, den ich hier Mal außer Acht lasse, da dies eine Selbstverständlichkeit ist (Haltung, passende Rückzugsmöglichkeiten u. Ställe, passendes, sicheres Gehege). Wichtig ist nach wie vor das Alter der hinzukommenden Tiere. Erwachsene bekommen auch Erwachsene Partner im passenden Alter, Gewichtsklasse und Geschlecht. Am Besten ist es Partnertiere zu wählen, die entweder schon in einer Gruppe zusammen gelebt haben, oder vor kurzem noch zusammen waren ( in meinem / unserem Fall z.B. durch die Trennung von Geschwistern und Eltern — wenn das Alter und Geschlecht passt).
Kurz: geht es um eine Gruppe, so können verschiedene alterstufen vergesellschaftet werden. Vorraussetzung ist jedoch eine gewisse “Reife” ( also keine Jungtiere, besser ab ca 9 Monate) und, dass jedes Tier einen Partner in seiner Altersklasse hat. Z.B. ein vll etwa 6 jähriges Tier, möchte einen Partner haben, der etwa sein alter hat, keine Gruppe von lauter einjährigen o.ä. … Die Gruppe stört aber nicht unbedingt, wenn ein Partner im Alter zum gemeinsamen “chillen” , “abhängen” oder einfach nur zum liegen da ist. So kann eine Gruppe auch aus jeweils einem “Pärchen” im Alter von ca 1–2; 4–5 und 7–8 , oder aus ca 2–4Jahre und 6–8 Jahren… bestehen.
Der erste Auslauf
Der erste große Auslauf erfolgt, sobald das Tier sich eingewöhnt hat. Und zwar nach der VG. Der Zeitpunkt ist nicht unbedingt fix und ist abhängig von den Tieren, der Gruppe / dem Partner, der Umgebung usw… Das kann manchmal Monate dauern — ist aber seltener — sollte aber erst mindestens ein bis zwei Wochen nach der VG starten, damit die Tiere sich ersteinmal untereinander Klarwerden. Sie werden es am ehesten “fühlen” können ‚ob sie soweit sind 😉
Zusammengefasst:
Ein neues Partnertier muss dem Alter und dem Geschlecht des vorhandenen entsprechen. Eine Quarantäne und Trauerzeit ist entsprechend einzuhalten. Ein Neuzugang darf nicht flott und einfach so schnellstmöglich hinzugesetzt werden und bedarf einer Eingewöhnungszeit, in einem extra Stall/ Gehege, weiter weg vom zukünftigen Partner ( kein sehen, kein riechen o hören). Die Vergesellschaftung findet auf neutralem Boden statt. Die Fläche sollte nicht zu groß sein, als unterschlupfmöglichkeiten sind Pappkartons mit 2 Ein-/ Ausgängen ausreichend. Stark bleiben! Die beiden Tiere werden während der Rangordnung nicht getrennt. Auseinandersetzungen in der Rangordnung ( nachlaufen, jagen, Aufreiten… sind normal, etwas Fell kann dabei auch Mal fliegen). Ausnahme: es gibt stärkere Verletzungen durch richtige Kämpfe und die Tiere verbeißen sich geradezu (sehr selten), in diesem Fall nicht einfach auseinander reißen, die Haut der Tiere kann dabei aufreißen. Schützen Sie sich dabei auch selbst. Es kann ein Tuch auf beide “geschmissen” werden, um die Tiere aus der Situation heraus zu holen. Falls nötig versuchen, die zwei dann voneinander zu trennen, sodass ggf der Kopf umfasst und der Biss durch ein vorsichtiges drücken auf den Kiefer, in die Backen gelöst wird , ähnlich wie bei Hunden ( ist wirklich sehr selten). Das eigentliche Gehege wird in der Gesellschaftsphase am besten noch einmal grund gereinigt. Im Normalfall können die Tiere nach ein paar Stunden bereits ins gemeinsame Gehege einziehen. Bis eine Vertrauensbasis so groß ist, dass beide Zusammenliegen und sich regelmäßig den Kopf lecken etc , können in einigen , selteneren, Fällen sogar Monate vergehen. Meist ist es nach einigen Tagen schon etwas entspannter.